Dass wir ohne das berühmte Argan-Öl nicht heimkehren werden, ist klar. Der Arganbaum, aus dessen Frucht das "Gold aus Marokko" gewonnen wird, gedeiht nur hier.
Dass wir bei unserer Stamm-Garküche auf dem Platz Djemaa El Fna in der Medina Schnecken essen werden, ist genauso klar.
Und, dass wir einen Bummel durch die Neustadt machen werden, wo sich die moderne, marokkanische Jugend in schicken Cafés und Bars trifft, steht auch fest.
Aber, dass wir hier ein Mekka für Golfer entdecken würden, konnten wir nicht ahnen. Neben den traditionsreichen Clubs wurden in jüngster Zeit großartige, abwechslungsreiche Golfkurse gebaut. Hier eine Auswahl:
Assoufid Golf Club
Der neue Club besticht durch das hervorragende Service, super Caddies und ein tolles, hügeliges Layout. 2200 Olivenbäume und 1000 Palmen ließ der kuwaitische Besitzer hier pflanzen. Auf allen Par 4 und Par 5 kann getrost der Driver ausgepackt werden. Keine Angst: Wegen der vielen Wüstensand-Flächen (spart Bewässerung und passt in die Landschaft) wirken die Fairways schmäler als sie sind. Signature Hole ist das Par 3 der 17. Bahn: 135 Meter über eine Schlucht auf das acht Meter tiefer gelegene, von Bunkern bewachte Grün, gegen den Wind in Richtung Atlas.
Al Maaden Golf Resorts
Bunker und Wasserhindernisse sind so angelegt, dass mehrere Ziellinien in Richtung Grün gespielt werden können. Charakteristisch und Geschmackssache: die streng geometrischen Wasserhindernisse – große rechteckige Becken, teils in Gruppen, teils einzeln, die für die Bewässerung genutzt werden. Bestens gepflegte Fairways und Grüns. Palmen, Zypressen und Mandelbäume, dazwischen 12 große Skulpturen von verschiedenen internationalen Künstlern. Park Hyatt eröffnet in Kürze ein Luxushotel.
Royal Palm Golf Club
Dieser neu eröffnete Platz neben dem gleichnamigen Luxushotel ist mit seinem leicht hügeligen Design entlang des Ghord’s-Wadi-Flusses ein Highlight. Bis ins letzte Detail gepflegt, gesäumt von Bougainvillea, Laurel Rosen, Hibiskussträuchern und 4000 alten Olivenbäumen. Achtung vor den vielen überdimensionierten Bunkern. Von Rot und Gelb einfach zu spielen. Die Herausforderung beginnt bei den weißen und schwarzen Abschlägen.
Royal Golf
Schon Winston Churchill und Ike Eisenhower drehten auf dem 1933 eröffneten Kurs ihre Runden. Wunderschön ist der alte, Schatten spendende Baumbestand mit den dementsprechend engen Bahnen. Am 15. Hole (Par 3) verrät uns unser Caddie Khalid, warum es "Brigitte Bardot" (siehe Bild) genannt wird: Weil zwei große, vorgelagerte, von je einer Palme bewachsene Hügel, wie zwei Brüste aussehen. Wer hier ein Birdie spielt, hat die BB erobert.
Atlas Golf
Wer, wie wir, einen der seltenen Regentage erlebt, an denen alle Golfclubs ihre Plätze sperren, rettet sich auf die neun Löcher dieses entzückenden Kurses und wird begeistert sein. Ein kleiner Garten Eden nahe der Medina von Marrakesch. Ein langes Par 5, drei Par 4, der Rest Par 3s – das kurze Spiel will auch geübt sein.
Samanah
Vor allem für gute Golfer das absolute Highlight ist dieser 18-Loch-Kurs, mit herrlichem Blick aufs Atlasgebirge. Die vielen Bunker und gut bewachten Grüns sind typisch für einen von Jack Nicklaus designten Kurs. Toller Platz, tolle Caddies, die super Tipps geben und einen Pro ersetzen. Sie verdienen sich wirklich ein Extra-Trinkgeld zu den 18 Euro für vier Stunden.
Freundlich und zuvorkommend sind nicht nur die Caddies aller Golfclubs. Auch unser Reiseführer Mustapha, ein bildschöner junger Berber, bedankt sich am Ende unserer Reise fürs Trinkgeld mit ein paar Flaschen Arganöl, das er von seiner Mutter aus dem Atlasgebirge mitgebracht hat.
– Galerie Marzouk
Sie ist nicht eine der vielen Kunsthandwerksläden in Marrakesch. Was die Galerie Marzouk im Stadtteil Guéliz so einzigartig macht, ist ihr Besitzer. Fröhlich, gastfreundlich und mit dem besten Schmäh eines marokkanischen Händlers ausgerüstet, führt Abdullah in seine mit Antiquitäten gefüllten Lagerräume, bietet Tee an und macht uns Heiratsanträge. Wahrscheinlich hat schon sein Urgroßvater und Geschäftsgründer 1835 die Klientel so charmant um den Finger gewickelt. Dem Heiratsantrag, den Teppichen, den alten Holzschnitzereien und Keramikmosaiken können wir widerstehen, dem aus Tausenden bunten Perlen verzierten Tonkopf nicht. Abdullah genießt die Verhandlungen, die mit einem 50-Prozent-Preisnachlass enden. Er zeigt stolz auf die Fotos, die ihn mit seinen prominenten Kunden, wie Tom Hanks oder Paulo Coelho, zeigen. Mit ihnen hat er vermutlich ein besseres Geschäft gemacht. Adresse: 100, rue Mohamed el Beqal, Marrakesch
– La Maison de la Photographie
Das Museum, untergebracht in einem Riad der Medina, zeigt eine einzigartige Sammlung historischer Marokko-Fotografien von 1870 bis 1950. Unbedingt auch auf auf die Dachterrasse gehen, dort Tee trinken und den Blick über die Altstadt genießen. www.maisondelaphotographie.ma
– Jardin Majorelle
Ein Paradies aus Licht und Farben, Wasserspielen und Pflanzen. 1980 kaufte der verstorbene Modeschöpfer Yves Saint Laurent den Garten und rettete ihn vor der Verwilderung. Ein idealer Kurzausflug nach einer Golfrunde. www.jardinmajorelle.com
„Zimmer“ kann man die 135 Suiten und Villen – alle mit Panoramablick auf die Berge und den hoteleigenen 18-Loch-Golfplatz – nicht nennen. Der geräumige Luxus fängt bei 72 Quadratmetern an. 20 Millionen Euro ließ sich die mauritische Beachcomber-Gruppe das mit typisch marokkanischen Materialien im modernen Stil gebaute Hotel kosten. Duftendes Zedernholz, Tadelakt (spezieller Kalkputz) und Möbel in Gold- und Rottönen erinnern an den fast kitschigen Sonnenuntergang der „Roten Stadt“. Alleine fünf offene Kamine gibt’s auf dem Weg von der Bar durch die vier verschiedenen Restaurants – da sind die der Penthouse-Suiten nicht eingerechnet. Ein Traum für jeden romantischen Feuer-Freak. Die großzügige Hauptbar mit Terrasse ist mit ihrem Blick über den 2000 m² großen Pool und den Golfplatz ein guter Treffpunkt nach einer sportlichen Runde. Ein Snack vom französischen Michelin-Starkoch Philippe Jourdin sei einem vergönnt. Die Entscheidung, ob dann ein Training im Sportzentrum mit Fitness, Pilates, Tennis und Squash oder ein paar Verwöhnstunden im Clarins-Spa angesagt sind, fällt schwer.
Währung 100 Dirham (DH) = 9 €, eine Taxifahrt von Djemaa El Fna nach Guéliz kostet 15 DH (1,5 €), ab 20 Uhr ein Aufschlag von 50 %. Ein Cappuccino kostet 28 DH (2,5 €)
Beste Reisezeit September bis Mai, kein Golfwetter in den bis zu 40 Grad heißen Sommermonaten.
Pauschalangebote TUI bietet z. B. acht Tage Marrakesch vom 4. bis 12. März 2015 an: Direktflug mit NIKI, Beachcomber Royal PalmMarrakech Luxus (5*), 7 Nächte (Junior Suite), Frühstück, pro Person ab 1788 € – oder z. B. vom 15. bis 23. April 2015 Direktflug mit NIKI, Clubhotel RIU Tikida Palmeraie Komfort (4*), 7 Nächte im Doppelzimmer Typ 1, All Inclusive, pro Person ab 979 €.
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