Der Stierkampf - Kult oder Tierquälerei?

Der Stierkampf - Kult oder Tierquälerei?
Vor allem in Spanien, Portugal und Südfrankreich ist der Stierkampf beliebt. Meist endet das "Spektakel" mit dem Tod des Tieres.

Für die einen ist es sadistische Tierquälerei, für die anderen ein Kunstgenuss voller Eleganz und Ästhetik: Der Stierkampf ist vor allem in Spanien, Portugal und Südfrankreich, aber auch in Mittel- und Südamerika beliebt.

Die spanische Form ("corrida de toros") endet mit dem Tod des Tieres in der Arena, in Portugal stirbt das Tier nach der "Tourada" im Schlachthaus. In Südfrankreich gibt es den unblutigen "Prix de la cocarde", bei dem die Kämpfer dem Stier Papierblumen entreißen, die er zwischen den Hörnern trägt.

Unblutige Stierkämpfe gab es schon im antiken Kreta, auch in Rom waren sie ein beliebtes Spektakel. In der heutigen Form entwickelte sich der Schaukampf aber auf der Iberischen Halbinsel.

Die Mauren aus Nordafrika, die Andalusien im 8. Jahrhundert erobert hatten, machten aus dem von den Westgoten praktizierten Kampf eine an Festtagen abgehaltene ritualisierte Aufführung. Dabei kämpfte der Reiter gegen Stiere und tötete sie. Im Mittelalter war der Stierkampf zu Pferde ein beliebter Sport der Aristokratie. Die moderne "Corrida" entwickelte sich im 18. Jahrhundert.

Der Kampf beginnt mit einem feierlichen Einzug der Toreros und seiner Helfer in die Arena. Zunächst wird der Stier mit einem roten Umhang gereizt und durch die Kampfbahn gejagt. Im Lanzenkampf versucht der berittene "Picador", den Stier zwischen die Schulterblätter zu stechen. Dann stoßen drei "Banderilleros" mit Widerhaken und Bändern versehene Spieße in den Nacken des Stiers. Zuletzt tötet der Matador das Tier mit einem gezielten Degenstoß.

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