Wo die Clooneys und Casiraghis leben
Gemma Clooney schauen oder die frisch verheirateten Royals? Egal, ob am Comer See, wo der Hollywood-Beau in seiner Villa Oleandra residiert, oder auf der Isola Bella im Lago Maggiore, wo einander der Monaco-Prinz und die Tochter des Inselbesitzers Borromeo gestern das Jawort gaben – wir werden die Schönen und Reichen ohnehin kaum treffen.
Das macht nichts. Bella Italia ist nirgends so schön wie hier an den oberitalienischen Seen. Unser Reiseführer Sergio, in Tarvis geboren, in Kärnten verheiratet, kennt auch wunderbare Plätze abseits des Massentourismus.
Lago Maggiore
Da wäre der Koloss von San Carlo (1698) in Arona, am Westufer des Lago Maggiore, der die Lombardei vom Piemont trennt. 23,5 Meter hoch (alleine der Daumen misst 1,95 Meter) ist die Kupferstatue von San Carlo Borromeo, die wir über 145 Stufen erklimmen. Mit einem herrlichen Blick über den See und auf die Borromäischen Inseln werden wir belohnt. Übrigens: Der Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi kam nach Arona, um den Koloss zu studieren, bevor er die Freiheitsstatue in New York baute.
Weniger mondän, aber genauso romantisch zeigt sich die benachbarte Isola dei Pescatori. Bei einem Spaziergang durch die verwinkelten engen Gässchen und einer Pause mit Antipasti in der Osteria am Ufer lassen wir die Seele baumeln, bevor es weiter zum Comer See geht.
Comer See
Es ist eine Fahrt entlang eines botanischen Gartens. Der See, umrahmt von Bergen, funkelt silbrig. Einige Villen an der Uferstraße liegen mit Schlingpflanzen umwuchert im Dornröschenschlaf. Andere glänzen luxuriös wie vor 200 Jahren: Hunderte Meter lang die pinkfarbenen, blutroten Azaleen-Zäune, in den Parks die Buchsbäume wie Pudel getrimmt, Zypressen wie Schwerter aufgereiht und Kieswege so weiß wie der Schnee auf den umliegenden Berggipfeln.
Hermann Hesse beschrieb den Comer See als "schönsten Eintritt ins italienische Land". Wo sich einst Italiens Hochadel niederließ, sind es heute vor allem russische Oligarchen, Amerikaner und Silvio Berlusconi, die sich Anwesen am Comer See leisten können. Aber nicht der Bunga-Bunga-Präsident ließ die Immobilienpreise rund um den See explodieren. Nein, es war George Clooney, der Isola Como weltberühmt machte. Der Hollywoodstar steht hier unter Naturschutz. Dafür sorgt der Bürgermeister von Laglio, der die Straßen rund um Clooneys Villa Oleandra mit Halteverbotschildern zupflasterte. Die Seeseite wird mit Bojen geschützt, Motorboote dürfen sich nur auf hundert Meter nähern.
Villa d’Este
Wir brauchen nicht den Voluto vom schönen George, ein Kaffee mit Kuchen in dem Luxushotel in Como reicht, um die berauschende Landschaft zu genießen und die illustren Gäste rund um und im Villa -d’Este-Pool zu beobachten.
Ein bisschen die Augen zukneifen, die frische Seeluft einatmen und sich das Bild von Franz Liszt vorstellen, der im maurischen Tempelchen der Villa Melzi seine Geliebte küsste. Das Haus – nur der märchenhafte Garten ist für die Öffentlichkeit zugänglich, – liegt in dem romantischen Örtchen Bellagio, wo sich der Comer See in zwei Arme teilt und an dessen Anblick sich schon vor uns römische Dichter und Gelehrte wie Plinius und Vergil oder der Romancier Flaubert berauschte.
Parma & Mailand
Den französischen Schriftsteller hätte auch der neu eröffnete Irrgarten in Parma berauscht, den wir samt der fantastischen Kunstsammlung des Labyrinthbesitzers nach unserer Expo-Tour in Mailand besuchen (siehe Berichte unten).
Zurück in der lombardischen Hauptstadt, wollen wir nicht zum x-ten Mal den Dom besteigen und uns wieder einmal nichts in den Luxusgeschäften der Galerie kaufen. Sergio, unser Guide der MM Reisegesellschaft, begleitet uns dafür zu den bombastischen Gräbern auf dem Friedhof Monumentale. Seit 1866 bauen Mailands stolze Bürger ein Mausoleum prächtiger und manchmal auch kitschiger als das andere. Jeder Stein ein Statussymbol. Sehenswert die Gräber der Familien Campari und Toscanini und die blitzblaue Kuppel des Ruhmestempels am Eingang des Friedhofs.
Der Bogen schließt sich am Ende unserer Rundreise: Erst Reich und Schön von heute, zum Schluss ein Streifzug zur Prominenz von einst.
– Termin : 18. 10.–24. 10. 2015 von Wien, Wiener Neustadt, Graz, Kaiserwald und Klagenfurt
– Preis: 585 € im DZ im 3*-Hotel, inkl. Halbpension, Eintrittskarte zur Expo in Mailand, Schifffahrt am Lago Maggiore, Stadtführungen und österreichischer Reisebegleitung.
– Details: MM Reisegesellschaft, Tel. 0463/57 920, eMail: bus@reisegesellschaft.at,www.reisegesellschaft.at
Anreise Wien–Mailand z. B. mit Niki, www.flyniki.com
Bambus Labyrinth Die Kunstsammlung von Franco Maria Ricci und das größte Labyrinth der Welt sind sehenswert. Strada Masone 121, 43012 Fontanellato (Parma), www.francomariaricci.com
Friedhof „Il Monumentale“ in Mailand. Besucher bekommen am Eingang einen Plan, der zu den spektakulärsten Gräbern führt. Di. bis So., 8–18 Uhr, Piazzale Cimitero Monumentale, freier Eintritt, www.comune.milano.it
Luxushotel Villa d’Este am Comer See – 550 € p. DZ/Nacht. Günstiger und auch gut: Kaffee und Kuchen auf der Terrasse. Cernobbio, Via Regina 40, www.villadeste.com
Café Cioccolandia in Como ist ein Muss für alle Kaffee- und Schokoliebhaber. Via Rusconi 12
Olivenöl-MühleIn Lenno, zuschauen, wie das hellgrüne Öl gewonnen wird, verkosten und kaufen. Via Silvio Pellico 10, www.oliovanini.it
Garten Villa Melzi in Bellagio am Comer See, nur der Park öffentlich zugänglich, Via Lungolario Manzoni, www.giardinidivillamelzi.it
Essen Pizzeria La Rondine auf der Fischerinsel „Isola Pescatori-Stresa“ direkt am Lago Maggiore auf der ruhigen Nordseite, Via Ugo Ara, 46
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