China will zu umstrittenen Inseln kreuzen

Kreuzfahrtschiffe sollen ab 2020 die Spratly-Inseln ansteuern.

Ungeachtet von Territorialstreitigkeiten will China laut einem Zeitungsbericht Touristen zu einer umstrittenen Inselgruppe im Südchinesischen Meer bringen. Wie die Regierungszeitung China Daily am Mittwoch berichtete, sollen Kreuzfahrtschiffe ab 2020 die Spratly-Inseln ansteuern.

Die Zeitung zitierte aus einem offiziellen Dokument der Behörden in der südchinesischen Inselprovinz Hainan, von wo aus die Kreuzfahrtschiffe in See stechen würden.

Nur für Chinesen

Chinesische Touristen dürfen seit 2013 an Schiffsreisen in die entmilitarisierte Zone im Südchinesischen Meer teilnehmen, Inhaber ausländischer Pässe aber nicht. Die Kreuzfahrten führen bisher zu den Paracel-Inseln. Mit den umstrittenen Spratly-Inseln als Ziel würde die Route wesentlich weiter nach Süden führen.

China will zu umstrittenen Inseln kreuzen
Chinese dredging vessels are purportedly seen in the waters around Fiery Cross Reef in the disputed Spratly Islands in the South China Sea in this file still image from video taken by a P-8A Poseidon surveillance aircraft provided by the United States Navy May 21, 2015. China's growing military presence in the South China Sea has drawn warnings from the United States that Beijing is seeking to exert control over one of the world's most important sea lanes, but so far the shipping industry seems less concerned. REUTERS/U.S. Navy/Handout via Reuters/FilesATTENTION EDITORS - THIS PICTURE WAS PROVIDED BY A THIRD PARTY. REUTERS IS UNABLE TO INDEPENDENTLY VERIFY THE AUTHENTICITY, CONTENT, LOCATION OR DATE OF THIS IMAGE. THIS PICTURE WAS PROCESSED BY REUTERS TO ENHANCE QUALITY. EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS
Im Südchinesischen Meer erheben mehrere Anrainerstaaten - die Philippinen, Brunei, Malaysia und Vietnam - einander widersprechende Gebietsansprüche. China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich. Um dies zu untermauern, lässt Peking in dem Gebiet um die Spratly-Inseln künstliche Inseln aufschütten, um Hafenanlagen und Flugplätze zu bauen. Die USA werfen China vor, mit der Aufschüttung die freie Schifffahrt in der Region zu bedrohen.

Am Mittwoch sagte ein US-Außenamtsvertreter in der philippinischen Hauptstadt Manila, China untermauere seine Gebietsansprüche auch dadurch, dass es Fischerboote mit Militäreskorte in die Region schicke. Dieses Vorgehen sei "provokativ" und "potenziell destabilisierend", sagte der Beamte, der ungenannt bleiben wollte.

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