Rifftauchen vor der Haustür

Von den Unruhen haben wir hier nichts bemerkt, außer dass die Gäste wegblieben.“ Stefan Reichl, Manager des Breakers Hotel bestätigt, was auch Ägyptenreisende erzählen. Die politischen Folgen des Arabischen Frühlings sind in den Tourismuszentren nicht zu bemerken, außer vielleicht, dass sich die Gastgeber besonders um das Wohl der Gäste bemühen, und dass die Angebote äußerst günstig sind.

Das gilt auch für Soma Bay: Fünf feine Hotels auf einer Wüsten-Halbinsel, ein exquisiter Golfplatz, und das wunderbare Rote Meer – das sind die nüchternen Fakten. Das ägyptische Urlaubsresort, 45 Kilometer südlich von Hurghada gelegen, gilt noch immer als Spezialtipp abseits des Massentourismus und hat einiges zu bieten: Das glasklare Rote Meer mit einem wundervollen Korallenriff gleich vor der Hoteltür, viel Sonne, viel Wind (was Surfer, Kiter oder Segler freut)und vor allem Entspannung und Ruhe.

Die Hotels Kempinski, Sheraton, der Robinson Club und das Breakers liegen direkt am Strand. Das fünfte Hotel, „La Résidence des Cascades“, liegt auf einem Hügel umgeben von einer ausgezeichneten 18-Loch-Golfanlage (Par 72) und hat eines der besten Thalasso-Spas der Region. Alle Hotels zählen zur Vier- oder Fünfstern-Kategorie, entsprechend sind Service und das kulinarische Angebot. Besonders interessant ist, dass die Gäste nicht nur an ihr Hotel gebunden sind, sondern auch die Angebote der anderen nützen können. Dazu lässt man sich an der Rezeption einen Voucher ausstellen, fährt mit dem Shuttlebus zum gewählten Ort.

Sportparadies

Bei allem Komfort und Luxus ist Soma Bay vor allem ein Paradies für sportliche Urlauber. Dem Strand vorgelagert ist ein Hausriff, das über einen Steg zu erreichen ist. Nicht nur Taucher können die bezaubernde Unterwasserwelt bewundern, es genügen eine gute Taucherbrille, Schnorchel und Flossen, man legt sich aufs Wasser und ist mitten in einem Wunderland: Papageien-, Picasso-, Flöten-, und Kaiserfische schweben zwischen Seesternen, Korallen und Anemonen, zum Greifen nah.

Besonders beliebt ist Soma Bay bei Kite-Surfern. „Wir haben hier das tolle Phänomen, dass selbst bei starkem Wind die Wasseroberfläche spiegelglatt bleibt“, erklärt Stefan Reichl eine der Besonderheiten des Ortes. So lässt es sich mit Surfbrett und Schirm besonders schnell über das Meer schlittern.

Im Kite House, der Basis für die Drachensurfer, hängen entsprechend viele Bilder mit Prominenten, die sich in Soma Bay ausgetobt haben, wie z. B. Boxer Wladimir Klitschko. Im Breakers Hotel bietet Stefan ein etwas anderes Konzept an: Urlaub für erwachsen gewordene Rucksack-Touristen. Die Zimmer sind schlichter als etwa im Sheraton, dafür wird viel angeboten, um die Kommunikation zu unterstützen. Stefan: „Die Leute wollen ihre Erlebnisse teilen, wir wollen ihnen eine Plattform geben für das, was sie tun.“ Und er lebt sein Konzept: Statt eines Anzugs trägt er T-Shirt, Bermudas und Flip-Flops; er kennt die Gäste, hat stets Zeit für einen kurzen Plausch und am Abend kocht er Thai-Hühnercurry – exzellent!

Soma Bay wird noch ausgebaut, an der Marina werden Wohnungen, an der Küste Villen angeboten – für Leute mit dem nötigen Kleingeld. Die Einkaufszeile ist noch dürftig, aber das wird sich sicher geändert haben, wenn man wiederkommt.