Adrenalinrausch und Safari-Feeling am Sambesi

Adrenalinrausch und Safari-Feeling am Sambesi
Wer nach Sambia zu den Victoria Fällen reist, kann nicht nur am Abgrund schwimmen, sondern auch mit Wildtieren auf Tuchfühlung gehen, die im Hotelgarten wohnen.

Cocktails schlürfen auf der Terrasse, den Blick auf den Fluss gerichtet und in Minutenabständen tauchen die Köpfe der Nilpferde auf und ab. Im Garten laufen ein paar Zebras um die Wette und kommen in ihrem Übermut gefährlich nahe an den Swimmingpool, während ein Affe das Mittagessen im Restaurant stehlen will. Klingt ein bisschen surreal? Ist aber ein durchaus alltägliches Szenario im Luxushotel The Royal Livingstone, das eingebettet in einen Nationalpark nur wenige Gehminuten von den berühmten Victoria Fällen entfernt liegt.

Adrenalinrausch und Safari-Feeling am Sambesi

Das Safari-Gefühl stellt sich hier wie von selbst ein, man muss sich erst gar nicht wirklich auf einer befinden. Wer den Spaziergang zu den Wasserfällen unternimmt oder sich wahlweise per Buggy hinfahren lässt, begegnet auf dem Gelände außerdem Giraffen und Antilopen, die dort wild, aber natürlich an die Nähe zum Menschen gewöhnt, leben. Nur Raubkatzen gibt es keine, die würden das gemütliche Miteinander dann doch zu sehr gefährden.

Wem der ultimative Luxus – das Hotel bietet vom Open Air-Spa bis hin zum Butlerservice, alles was das Herz begehrt – für mehrere Hundert Euro pro Nacht zu teuer ist, der kann im Schwesterhotel für weniger Geld in gleicher Umgebung unterkommen. Das angrenzende Avani Victoria Falls Resort liegt ebenfalls in dem Nationalpark am Rande des Wasserfalls, definiert sich jedoch als Mittelklasse- und Familienhotel. Hier setzt man weniger auf den exklusiven Aperitif in ruhiger Atmosphäre, sondern mehr auf Aktivurlaub und will damit auch jüngere Zielgruppen ansprechen.

Adrenalinrausch und Safari-Feeling am Sambesi

Nervenkitzel

Die Victoria Fälle an der Grenze zwischen Sambia und Simbabwe gelten zurecht als eines der eindrucksvollsten Naturspektakel. Sie bieten dabei je nach Jahreszeit ein ganz unterschiedliches Erlebnis. Während man nach der Regenzeit ab März/April die größten Wassermengen begleitet von riesigen Gischtwolken in die 110 Meter tiefe Schlucht hinabstürzen sehen kann, sind die Fälle im September/Oktober eher trocken. Das liegt daran, dass der Sambesi-Fluss zu der Zeit eher wenig Wasser führt. Dafür hat man in diesen Monaten – in denen auch diese Reise stattfand – die Gelegenheit zu einer ganz außergewöhnlichen Aktivität: Schwimmen im Devil’s Pool.

Dabei handelt es sich um einen natürlich durch Felsen geformten Pool, direkt am Abgrund der Wasserfälle. Zugänglich ist dieser nur, wenn das Wasser niedrig genug ist, ansonsten würde man über die Klippen hinunter gespült. Das Erlebnis am Abgrund der Victoria Fälle zu schwimmen, ist atemberaubend und einzigartig. Ein bisschen Nervenkitzel muss man dafür natürlich in Kauf nehmen. Aber erfahrene Guides weisen den Besuchern den Weg durch den Fluss – man muss ein Stückchen schwimmen, um dorthin zu gelangen, und über ein paar Felsen klettern – und im Pool selbst fühlt man sich schließlich erstaunlich sicher. Hier gilt wohl der Grundsatz: Man muss sich nur trauen. Einheimische versichern, es habe bis dato auch noch keine Unfälle mit Touristen gegeben.

Für spektakuläre Fotos kann man Smartphone und Kamera übrigens ebenfalls den Guides anvertrauen. Diese tänzeln dann tatsächlich besorgniserregend nah am Abgrund auf und ab, um die besten Bilder für die Besucher einzufangen. Für diese empfiehlt es sich jedoch im Devil’s Pool nicht auf die Felsen zu klettern, sondern den Ausblick vom Wasser aus zu genießen.

Paddeln und Zugfahren

Auch abseits der Hauptattraktion selbst, bietet die Region rund um den Sambesi jede Menge Möglichkeiten, die außergewöhnliche Natur zu erkunden und zu bestaunen. So empfiehlt sich etwa eine Paddel-Tour flussabwärts. Da in diesem Abschnitt kaum bis keine motorisierten Boote unterwegs sind, kann man die Natur dabei in besonderer Ruhe genießen. Ein bisschen Nervenkitzel wird aber auch geboten, denn hier leben zahlreiche Nilpferde, die zwar ausgesprochen süß aussehen, aber tatsächlich sehr gefährliche Tiere sind. Es ist also nicht die schlechteste Idee mit erfahrenen Guides zu paddeln, die die Hippos von weitem erkennen und einen großen Bogen um sie machen. Das Risiko von den massigen Tieren im kleinen Kanu umgeworfen zu werden, will niemand eingehen.

Adrenalinrausch und Safari-Feeling am Sambesi

Wer es ein bisschen wilder mag, kann sich eine Wildwasser-Rafting-Tour in der Schlucht unter den Victoriafällen buchen. Hier gilt jedoch: Wer keinerlei Erfahrung hat und körperlich in schlechter Verfassung ist, sollte sich das Abenteuer gut überlegen. Alleine der Abstieg und Wiederaufstieg in und aus der Schlucht sind durchaus fordernd. Wasserscheu sollten die Teilnehmer ebenfalls nicht sein. Viele der Boote stürzen beim Rafting in den Stromschnellen um.

Gemütlicher ist da eine „Ausfahrt“ mit dem Nostalgiezug, der abends in Livingstone startet. Hier kann man romantisch zu den Wasserfällen tuckern, den Sonnenuntergang genießen und wird mit Cocktails und Abendessen in edlem Ambiente versorgt. Wer noch mehr Tier- und Naturerlebnis will, kann die Victoria Fälle auch als Ausgangspunkt oder Zwischenstopp größer angelegter Safaritouren durch mehrere afrikanische Länder nutzen.

INFO

Adrenalinrausch und Safari-Feeling am Sambesi
Grafik

Anreise
Zur Anreise empfiehlt sich South African Airways. Die Fluglinie steuert von München aus täglich Livingstone an. Allerdings ist abgesehen vom Zubringer aus Wien auch ein Umstieg in Johannesburg notwendig. Direktflüge ab Wien gibt es nicht.www.flysaa.com

Währung
Kwacha (ZMW)
1 EUR = 11,2789 ZMW

Beste Reisezeit
Ganzjährig möglich, November bis März heiße Regenzeit, April bis Anfang August kühle Trockenzeit, Mitte August bis Oktober warme Trockenzeit.

Sicherheit/Gesundheit
Sambia gilt als eines der sichersten Länder im südlichen Afrika. Taschendiebstähle wie sie in vielen Touristenregionen vorkommen, sind auch hier nicht auszuschließen. In Sachen Gesundheit ist jedenfalls Malaria zu bedenken, eine Beratung beim Tropenarzt empfiehlt sich. Grundsätzlich sollten auch die gängigen Impfungen für Tropengebiete abgeklärt werden.

Übernachten
The Royal Livingstone (Top Class) sowie Avani Victoria Falls Resort (Mittelklasse). Während man für ersteres mindestens 400 Euro pro Nacht einplanen sollte, kommt man im Avani unter 200 Euro aus.
Webseiten: www.royal-livingstone.anantara.com
www.minorhotels.com/en/avani

Angebote
Avani Victoria Falls Resort bei Best4Travel: ab 191 Euro pro Person und Nacht im Doppelzimmer. www.best4travel.at

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