Watschenmann: Überleben im neuen Überwachungsstaat

Benimmregeln für schwarze Schafe
Arme Polizisten müssen jetzt geheime SMS oder Mails lesen. Wirklich um die Wurst geht es in anderen Belangen.

Da versteh’ einer die Österreicher. Bereitwillig breiten sie auf Facebook ihr Leben aus, aber kaum will der Staat an ihren Nichtigkeiten teilhaben, schreien alle auf. Arme Polizisten müssen jetzt geheime SMS oder Mails wie "Schatz, bitte nimm noch Butter am Nachhauseweg mit!" lesen. Ärgerlicher sind dagegen die horrenden Spritpreise. Gerüchteweise sollen Tankstellenpächter schon Sofort-Kredite anbieten. Aufsteiger der Woche ist ein Patentstreit um die Käsekrainer: Da geht’s wirklich um die Wurst.

Die Top-3-Ärgernisse der Woche

Vorratsdatenspeicherung (3153 Beiträge)

Mittlerweile wurden bereits 1000 Vollmachten für eine Sammelklage gegen die Daten-Sammelwut der Regierung eingereicht. @franzjoseph twittert: "Super. Dank Vorratsdatenspeicherung kein einziger Terroranschlag in Österreich seit Montag." 2

Treibstoff-Abzocke zu Ostern (1945 Beiträge)

Angesichts der teuren Spritpreise steigen die Wiener auf die Bremse und der ÖAMTC aufs Gas. Letzterer ruft zum Boykott teurer Tankstellen auf. User Friedensreich wettert gegen "illegale Absprachen" und "politische Zuhälterei". 3

Wiener Charta (895 Beiträge)

Die Stadt rief die Wiener auf, im Rahmen der Charta zu posten, was sie ärgert. Kaum einer folgte dem Aufruf. Das hindert Grantler aber nicht daran, nun gegen die Charta zu posten. Aixigirl: "Das ist eine total unnütze und sicher teure Aktion. Wozu das Ganze?"

Der Top-Aufsteiger der Woche

Käsekrainer-Patentstreit (772 Beiträge +612 Prozent)

Nachdem sich Slowenien die "Krainer Wurst" als geschützte Marke eintragen lassen will, ist die Wirtschaftskammer in Aufregung ("Verlust eines Kulturgutes"). martina-pi auf Twitter: "Nehmt Kärnten, aber lasst uns die Eitrigen!!"

Fast zwei Millionen Österreicher nutzen Social Media wie Facebook, Twitter, Internetforen, Blogs und posten Mitteilungen und Meinungen, rund 500.000 davon täglich. OGM hat mit Web2Watch ein "Analyse-Tool" entwickelt, das alle Beiträge laufend beobachtet. Für den "Watschenmann" im Samstag-KURIER filtert es wöchentlich alle Ärgernisse der Wiener heraus . Dabei handelt es sich um keine repräsentative Meinungsumfrage.

Infos unter: www.ogm.at

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