Verbrennungen statt Haarentfernung

Verbrennungen statt Haarentfernung
Steiermark: Zwei Hausfrauen wollten sich "sugern": Der Topf mit Zuckerpaste fing aber Feuer. Die Opfer sind in Lebensgefahr.

Einen Schönheitsvormittag wollten am Montag zwei Hausfrauen aus Langegg bei Lassnitzhöhe einlegen. Auf dem Küchenherd wurde dazu ein Liter Zuckerpaste eingeschmolzen, um damit Körperhaare zu entfernen. "Sugaring" ist derzeit in Frauenzeitschriften sehr populär.

Knapp nach 9 Uhr kam es zur Katastrophe. Der Topf fing Feuer. Als die gebürtigen Rumäninnen den Brand entdeckten, wollten sie den Topf vom Herd ziehen, anstatt die Flammen zu ersticken. In Panik liefen sie aus dem ersten Stock ins Freie. "Dabei dürften sich die Frauen in der Hektik gegenseitig behindert und mit dem mehrere hundert Grad heißen Inhalt angeschüttet haben", schildert Brandermittler Harald Stranz vom Landeskriminalamt.

Tiefschlaf

Bei Corina L., 32, sind 50 Prozent der Hautoberfläche verbrannt. Nur das Gesicht blieb verschont. Ionella N., 26, erlitt am Rücken und an den Extremitäten schwere Verbrennungen.
Die Frauen schweben in Lebensgefahr. Notarztteams versetzten die Unfallopfer in künstlichen Tiefschlaf. Beide wurden mit ÖAMTC-Hubschraubern abtransportiert: Die eine ins AKH Wien, die andere in die Uniklinik Graz.

Sprung in Pool

Die Nachbarn in der Wohnsiedlung hatten gellende Schmerzensschreie gehört. Dann stürzten auch schon die beiden Brandopfer mit dem Topf aus dem Haus. Im Garten der Schwiegereltern von Corina steht ein kleiner Swimmingpool. Dort hinein sprangen die Frauen auf Anraten der Verwandten. Auch die Mutter des zweiten Opfers wohnt in der Nähe und half. Zwei Helferinnen erlitten bei der Entsorgung des Topfes leichte Brandwunden.

Zunächst war man von Körperwachs ausgegangen, das am Herd verpufft war. "Wir haben in der Wohnung aber Reste von Zuckerpaste gefunden", sagt Stranz. "Der Topf wird noch genauer untersucht, aber es schaut nicht nach einem Wachspräparat aus. Die Opfer können wir noch nicht befragen."

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