Unwetter: Am Polterabend in Bach gestürzt
Ergebnislos musste die Suche nach einem 48-jährigen Mann Samstagvormittag in Aigen im Ennstal, Bezirk Liezen, Steiermark, abgebrochen werden: Der Steirer war Samstag gegen 3.30 Uhr in den reißenden Gullingbach gestürzt.
Mit einem Taxi-Bus war der Leobner mit Freunden bei einem Polterabend von Aigen auf dem Rückweg zu einer Almhütte bei Mitteregg. Die Fahrbahn war durch einen Stein verlegt. Mit drei Begleitern stieg der Mann aus dem Bus, um das Hindernis zu entfernen. Dabei kam es zu dem Unglück: Der 48-Jährige machte einen kleinen Schritt zurück – und stürzte in den Hochwasser führenden Gullingbach.
"Sinnlos"
Sofort lösten seine Freunde eine Suchaktion aus, die Feuerwehren Aigen und Wörschach standen mit 45 Mann im Einsatz. Doch bis Samstagvormittag gab es von dem Vermissten keine Spur. "Es war sinnlos", erzählte ein Beamter der Polizei Irdning. "Der Mann wird schon weit abgetrieben sein, denn der Gullingbach mündet in die ebenfalls Hochwasser führende Enns." Überdies versperrte Samstagvormittag erneut ein kleiner Murenabgang die Zufahrt zur Unglücksstelle.
Aus dem kameradschaftlichen Wettbewerb am gestrigen Landesfeuerwehrtag in Altaussee wurde ein Katastropheneinsatz mit 18 Organisationen, 32 Fahrzeugen und 168 Mann. Im Paltental wurden am Samstag Teile von Treglwang, Gaishorn am See und Trieben zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden überflutet. Die Schoberpass-Bundesstraße B113 musste wieder gesperrt werden, die B114 über den Triebener Tauern war unpassierbar. Walter Danklmaier von der Feuerwehr Liezen: "Zum Glück hat es aufgehört zu regnen, die Lage entspannt sich langsam."
Evakuiert
Zwischen Trieben und Hohentauern kam es jedoch zu Bedrohungen durch Hangrutschungen. Das Gasthaus Brodjäger musste evakuiert, Einsatzfahrzeuge abgezogen werden. Gekappte Leitungen ließen Festnetz- und Mobiltelefone ausfallen. Danklmaier: "Die Gewalt des Wassers ist so groß, dass in einem kleinen Bach 500 Kilo schwere Steine schwimmen wie ein Blatt Papier." Im Bezirk Bruck/Mur gingen Muren ab.
Glimpflich davon kamen die Insassen eines Kleintransporters in Osttirol: Gegen Mitternacht verlegte in Hopfgarten plötzlich eine Mure die Defereggental-Landesstraße. Das Fahrzeug bliebt in den Schlamm- und Geröllmassen stecken, der Lenker und seine Begleitung konnten sich unverletzt in Sicherheit bringen.
Im Salzburger Pongau und Pinzgau waren nach Gewittern in der Nacht auf Samstag 500 Feuerwehrleute mit Aufräumarbeiten beschäftigt. Die am Donnerstagabend bei Flachauwinkel von einer Mure verschüttete Tauernautobahn ist am Samstag wieder für den Verkehr frei gegeben worden.
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