Teenie-Archäologin: Beste Note, kein Sieg

Teenie-Archäologin: Beste Note, kein Sieg
Österreichs jüngste Studentin lieferte bei Wissenschaftsbewerb höchste Qualität. Die Zahl der Klicks auf ihr Video war jedoch wichtiger.

Geschichte soll lebendig werden", sagt Katharina Holzinger. Die Archäologie-Studentin arbeitet an einer App für Smart-Phones, das Programm zeigt historische Stätten in Städten an. Diese Idee präsentierte Katharina jüngst auch bei Famelab, einem Wissenschafts-Kommunikationsbewerb. In drei Minuten muss man dabei ein Projekt präsentieren.

Heuer gab es erstmals auch ein Online-Video-Voting. Katharina erzielte mit 4,11 den höchsten Wert in punkto Qualität der Darbietung, bekam also die beste Note für ihr Video. Allerdings reichte das nicht für den Sieg: Es zählten nur die Klicks auf das Video und da hatte Katharina 1850, die Gewinnerin jedoch 2082.

Katharinas Vater Andreas, Professor an der Med-Uni Graz, wundert sich. "Dass die Klicks mehr zählen, hat man uns am Anfang nicht so gesagt." Ihm komme vor, dass die Regeln während des laufenden Spiels geändert worden seien.

Katharina fühlt sich dennoch nicht um den Sieg betrogen. "Sie ist schon ganz glücklich und stolz, dass sie überhaupt dabei sein durfte", schildert ihr Vater. Denn Katharina ist gerade erst 16 Jahre alt geworden.

Trotz ihrer Jugend ist sie reguläre Studentin: Die Grazerin übersprang drei Schulklassen, maturierte im Alter von 14 Jahren und macht derzeit ihren Bachelor in Archäologie und Alter Geschichte an der Grazer Karl-Franzens-Universität als jüngste regulär Studierende Österreichs.

Die Veranstalter vonFamelab beteuern indes, die Kriterien seien von Beginn an bekannt gewesen. "Wir haben nichts verändert", versichert Marketingbetreuer Paul Glück. Da scheine etwas falsch verstanden worden zu sein. "Ich habe immer gesagt, wer die meisten Klicks hat, gewinnt. Aber man kann die Methode natürlich diskutieren."

Für Katharina gab es nun aber eine erfreuliche Wendung. Der Sponsor der Veranstaltung lobte nachträglich einen Sonderpreis für die qualitätsvollste Präsentation aus. Somit bekommt auch die 16-Jährige 1000 Euro Preisgeld.

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