Suche nach Flugzeug mit Sonar und Roboter
Günter war ein sehr gewissenhafter Pilot", kann ein Freund die Tragödie vom Freitag über dem Bodensee bei Bregenz nicht verstehen. Schließlich: "Am Platz gab’s kaum einen Gewissenhafteren."
Auch am Tag nach dem Absturz des Ultraleicht-Flugzeugs vom Typ Tecnam P92, den der 51-jährige Pilot Günter Hinterreiter aus Bludenz und sein Passagier wohl nicht überlebt haben dürften, wirft das Unglück weiter Fragen auf. Und die Identität des Fluggasts, mit dem Hinterreiter gegen 16.05 vom Flugplatz in Hohenems aus zu einem Rundflug gestartet war, war zunächst ungeklärt. Laut Zeugen könnte es sich bei ihm um einen etwa 20- bis 30-jährigen Mann mit längerem Haar handeln.
Einsatz
Samstag um 8 Uhr wurde die Suche fortgesetzt. Polizeiboote aus Bregenz, Lindau und Überlingen standen im Einsatz. Dazu ein Helikopter, je 20 Männer von Wasserrettung und Polizei sowie zehn Feuerwehrmänner. Doch sie fanden nur Wrackteile. Von den Verunglückten und der Fahrgastzelle, die auf rund 50 Meter Tiefe abgesunken sein dürfte, fehlte jede Spur.
Weil in so einer Tiefe nur Zielbergungen durchgeführt werden können – mit erfahrenen Tauchern, wurde die Absturzstelle mit einem Sonargerät der Lindauer Wasserschutzpolizei abgesucht. Sobald ein Objekt geortet wird, kommt ein Unterwasserroboter mit einer Kamera zum Einsatz. Und erst, wenn diese konkrete Hinweise liefert, kämpfen sich die Taucher zum Wrack vor, um Seile mit Hebe-Ballons daran zu befestigen.
Noch am Samstag sollten Unfallexperten der Flugunfallkommission in Vorarlberg eintreffen. Das Flugbuch konnte gleich nach dem Unfall aus dem See geborgen werden. Die Mitglieder des Fliegervereins ULIG, bei dem Hinterreiter Mitglied war, zeigten sich tief betroffen.
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