Strache & Stronach: Schrill und schrullig

Wirtschaft von innen: OeBS Provisionsskandal: Die Frage der Revision
Der Kreuzzug gegen den Euro ist hochgradig verantwortungslos.

Dem Wirtschaftsforschungsinstitut kann kaum nachgesagt werden, dass seine Experten zu Übertreibungen neigen. Eher das Gegenteil. Umso glaubwürdiger sind die Konsequenzen, die das WIFO bei einem Zerfall der Eurozone und der Rückkehr zum Schilling skizziert. Österreich, eines der reichsten Länder Europas, würde in eine tiefe Rezession fallen. Nicht nur die Wirtschaft würde sich viele Jahre nicht erholen. Breite Bevölkerungsschichten wären von schmerzhaften Wohlstandsverlusten betroffen, die Arbeitslosigkeit wäre hoch. Für den Staatshaushalt bedeutet das Auseinanderbrechen der Euro-Zone ein Desaster, von der Aufrechterhaltung des gut ausgebauten österreichischen Sozialsystems gar nicht zu reden.

Polit-Populisten, die auf Stimmenfang sind, schert das einen feuchten Dreck. FP-Chef Heinz-Christian Strache und der Polit-Newcomer Frank Stronach wollen in die nächste Regierung, dafür ist ihnen jedes Mittel recht. Mit einem Kreuzzug gegen den Euro sollen die Menschen verunsichert und ins eigene Lager getrieben werden.

Dem ökonomisch hoffentlich noch lernfähigen Strache könnte man mit viel Nachsicht mangelndes wirtschaftliches Wissen unterstellen. Gut möglich, dass er Zusammenhänge halt nicht so richtig kapiert. Bei Frank Stronach dagegen kann man davon ausgehen, dass er ganz genau weiß, worüber er spricht. Ein Mann, der ein internationales Industrie-Imperium aufgebaut hat, muss sich mit wirtschaftlichen Zusammenhängen auskennen. Aber vielleicht trübt ihm beginnender Realitätsverlust den Blick auf Fakten.

Egal, ob der eine ahnungslos und der andere schon leicht weltfremd ist. Beide agieren verantwortungslos.

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