Steiermark: Millionenschaden nach Unwetter

Steiermark: Millionenschaden nach Unwetter
Das Wasser stand in manchen Häusern bis zu zwei Meter hoch. Einsatzkräfte retteten sieben Menschen aus der Flut.

Johann Plank steht Freitagvormittag vor seinem Haus und schaufelt Schlamm, aus dem Keller, aus dem Erdgeschoß. "Viel Arbeit halt", seufzt der Berufskraftfahrer. "Aber der Familie is' nix passiert, des is' des Wichtigste."

Planks Lebensgefährtin Agnes und Sohn Martin, 8, wurden in der Nacht zum Freitag vom schweren Unwetter im obersteirischen Oberwölz überrascht, wie so viele Bewohner und die Touristen am Campingplatz in Winklern. "Das war eine Apokalypse", beschreibt Helmut Vasold, Bezirksfeuerwehrkommandant von Murau: "In manchen Häusern ist das Wasser zwei Meter hoch gestanden."

Freitag waren zehn Häusern nicht erreichbar, die Straßen waren vermurt. Eine neue Wohnsiedlung für Familien in Oberwölz ist völlig verschlammt. Der Schaden durch das Unwetter geht in Millionenhöhe.

Steiermark: Millionenschaden nach Unwetter

Besonders dramatisch war die Situation bei Familie Plank in Schiltern. Johann war nachts auf der Heimfahrt, Agnes mit dem Sohn zu Hause. "Sie hat mich angerufen und g'sagt, das Wasser kommt von überall daher. Sie hat dann schnell noch den Buben ins Freie schicken können." Sie selbst schaffte es nicht mehr: Die Steirerin musste mittels Seilbergung vom Hubschrauber aus gerettet werden.

Auch am Campingplatz wurden sechs Menschen aus Autos geborgen, in denen sie vor dem starken Regen Schutz gesucht hatten. Das Hochwasser des Wölzerbachs hat die Lager von Sägewerken überflutet und Baumstämme mitgerissen. Mehrere tausend Festmeter Holz führten zu Verklausungen.

Bereits in der Nacht waren 200 Mann von 18 Feuerwehren im Einsatz. Am Wochenende werden "mehrere hundert Leute bei den Aufräumarbeiten helfen", betont Thomas Meier vom Landesfeuerwehrkommando.

Jetzt hoffen die Bewohner von Oberwölz, Niederwölz und Winklern, dass die angekündigte erneute Schlechtwetterfront nicht so heftig ausfällt. "Es gibt jetzt schon Stromausfälle und auch Probleme mit der Wasserversorgung", berichtet Franz Geißler, Bürgermeister von Winklern. Außerdem machten ihm "massive Hangrutschungen" Sorgen.

Mit dem Wetterradar unseres neuen Wetterdienstlieferanten UBIMET können Sie die Gewitterfront verfolgen und sich über die Blitzdichte in Österreich informieren. Auch haben Sie die Möglichkeit, Unwetter in Ihrer Region direkt an die Unwetterzentrale zu melden. (siehe Link).

Auf der Wetterseite von KURIER.at erhalten Sie nicht nur ausführliche Informationen über die Gewitterlage, sondern auch über das Bergwetter, die Temperaturen von Österreichs Badeseen und regionale Luftgütewerte. Ebenso können Sie sich über die aktuelle Verkehrslage auf Österreichs Straßen und eventuell behindernde Baustellen informieren. Webcams liefern Ihnen außerdem rund um die Uhr aktuelle Bilder aus ganz Österreich.

Kommentare