Schönborn: "Ungehorsam ist Kampfwort"

Schönborn: "Ungehorsam ist Kampfwort"
Der Kardinal will der Pfarrer-Initiative mit "vertieftem Dialog" beikommen. Personelle Konsequenzen für die Reformer soll es nicht geben.

Seit Monaten ruft die Pfarrerinitiative rund um Helmut Schüller zum Ungehorsam auf. Als Reaktion will die Altkirche nun den Dialog mit den Priestern "vertiefen". Das ist eines der Ergebnisse der Herbstvollversammlung der Bischofskonferenz, die in dieser Woche in Salzburg tagte. "Ungehorsam ist ein Kampfwort, das so nicht stehenbleiben kann", sagte Kardinal Christoph Schönborn.

Er nehme die Sorgen der Reformer ernst, wiederholte Schönborn. Gleichzeitig bekannte er sich aber eindeutig zum Zweiten Vatikanischen Konzil, "dem wir auch heute verpflichtet sind und in Zukunft verpflichtet bleiben".
Personelle Konsequenzen für die Reformer werde es nicht geben, sagte der Kardinal; eine angebliche dahingehende Direktive aus Rom dementierte er.

Im Gespräch

Der "Aufruf zum Ungehorsam" durch die Pfarrerinitiative habe bei vielen Katholiken "nicht nur ein Kopfschütteln, sondern tiefe Sorge und Traurigkeit ausgelöst", sagte Schönborn. Dass sich in einer jüngsten Umfrage viele Pfarrer den Reformvorschlägen anschließen würden, beantwortete er mit der Ankündigung von Gesprächen. "Jeder muss entscheiden, ob er den Weg mitgeht oder nicht." Der Kardinal ist überzeugt, dass durch den Dialog vieles geklärt werden könne: "Wir sind im Gespräch und bleiben im Gespräch."

Schönborn betonte auch abermals, dass man in einigen Punkten, wie etwa bei der verstärkten Mitwirkung von Laien, mit den Initiativen auf einer Linie sei. Forderungen wie etwa die Abschaffung des Zölibats, könnten nur weltkirchlich behandelt werden.

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