Ruth Elsner: "Haft hat meinen Mann vernichtet"

Ruth Elsner: "Haft hat meinen Mann vernichtet"
Im KURIER-Interview spricht Ruth Elsner über die Enthaftung ihres Mannes.

Der KURIER bat Ruth Elsner nach der Entscheidung der Haftrichterin zum Interview.

KURIER: Frau Elsner, wie haben Sie die Nachricht von der Enthaftung Ihres Mannes aufgenommen?
Ruth Elsner:
Natürlich freue ich mich. Gleichzeitig ist aber auch ein weinendes Auge dabei. Offenbar musste mein Mann erst todkrank werden, um aus der Haft zu kommen.

Wie hat Ihr Mann auf die Nachricht der Enthaftung reagiert?
Ich habe es ihm am Telefon gesagt und er hat sich gefreut. Gleichzeitig ist das natürlich auch eine Aufregung für ihn. Nach so langer Zeit freizukommen, ist natürlich ein emotionaler Schock, wenngleich ein positiver.

Haben Sie Sorge, dass die Staatsanwaltschaft noch ein Rechtsmittel gegen den Bescheid einlegen könnte?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand gegen die Expertise der Ärzte stellt. Die Gutachten sind ja eindeutig und hier handelt es sich um keine privaten Stellungnahmen, sondern um Expertisen.

Wie geht es Ihrem Mann derzeit?
Mein Mann kann derzeit keine fünf Meter zu Fuß gehen. Die Haft hat ihn vernichtet. Er ist ein schwerkranker, 76 Jahre alter Mann.

Was planen Sie nach der Enthaftung?
Die Ärzte wissen nicht, wie lange er noch im Spital bleiben muss. Wahrscheinlich werden dann noch Kuren notwendig sein, damit er wieder stabil wird.

Sie haben jahrelang für die Enthaftung Ihres Mannes gekämpft, wie werden Sie diesen Abend verbringen?
So wie sonst auch - nur mit einem wesentlich besseren Grundgefühl. Ich werde nun mit meinem Mann und den Ärzten beratschlagen, wie es weitergeht.

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