Russischer Superjet abgestürzt: 50 Tote

Russischer Superjet abgestürzt: 50 Tote
Bei einem Demonstrationsflug war ein Suchoi Superjet 100 vom Radar verschwunden. Stunden später wurde das Wrack in Indonesien entdeckt.

Die schlimmsten Befürchtungen sind wahr geworden: Das in Indonesien am Mittwoch verschollene russische Flugzeug ist abgestürzt. Rettungstrupps sichteten das Wrack Donnerstagfrüh in einer Gebirgskette bei Bogor unweit der Hauptstadt Jakarta vom Helikopter aus. An Bord der hochmodernen russischen Maschine waren 50 Menschen – keiner hat überlebt.

Das Flugzeug vom Typ Suchoi Superjet 100 war bei einem Demonstrationsflug für potenzielle Käufer am Mittwoch von den Radarschirmen verschwunden. Zunächst war von 46 Menschen an Bord die Rede gewesen. Die Behörden veröffentlichten keine Passagierlisten, weil einige, die auf dem Flug sein sollten, doch nicht dabei waren und andere ihre Plätze einnahmen. "Das zeigt doch, dass das alles nicht professionell abgelaufen ist", sagte der Bruder eines Opfers. Es dürften vor allem Vertreter der russischen Botschaft, Mitarbeiter von Fluggesellschaften und Journalisten an Bord gewesen sein.

Russischer Superjet abgestürzt: 50 Tote

Das Flugzeug war am Mittwochnachmittag (Ortszeit) in der Nähe von Jakarta zu seinem zweiten Demonstrationsflug gestartet. 21 Minuten später verschwand es vom Radar. Die Piloten hatten nach Angaben der indonesischen Flugwacht kurz zuvor um Genehmigung gebeten, ihre zugewiesene Flughöhe zu verlassen. Sie wollten auf 1800 Meter gehen. Einen Grund nannten sie dafür nicht. In der Region war zum Zeitpunkt des Unglücks schlechtes Wetter. Der 2200 Meter hohe Vulkan Salak liegt oft in Dunst und Nebel.

Missratene Premiere

Russischer Superjet abgestürzt: 50 Tote

Die Maschine ist das erste Passagierflugzeug, das seit dem Zerfall der Sowjetunion in Russland entwickelt wurde und sollte anderen Mittelstreckenanbietern wie Bombardier (Kanada) und Embraer (Brasilien) Konkurrenz machen.

Erst vor kurzem hatte die Zivilsparte des Kampfjet-Herstellers Suchoi die offizielle Zulassung für die Europäische Union erhalten. Allerdings hatten Triebwerksprobleme die Auslieferung des Fliegers bislang verzögert. Das Unglück vom Mittwoch bedeutet einen neuerlichen Rückschlag.

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