Reisewelle: Abreisewochenende auf Schienen

Reisewelle: Abreisewochenende auf Schienen
Zum Ferienstart in Westösterreich wurden die Bahnhöfe am Wochenende gestürmt - die ÖBB waren gerüstet.

Eine Schülergruppe hat neben dem Schalter ihr Lager aufgeschlagen, hektisch laufen Menschen mit schwerem Gepäck zu den Bahnsteigen und dazwischen stehen japanische Touristen, die Urlaubsfotos schießen. Am Westbahnhof regierte am Samstag die Hektik.

Reisewelle: Abreisewochenende auf Schienen

Das Ehepaar Waselberger schien sich vom Stress trotzdem nicht anstecken zu lassen. Seelenruhig und frei von Gepäck wanderten die beiden Pensionisten aus Hallein durch die Halle des Westbahnhofs: "Wir haben uns gerade eine Platzreservierung für die Rückfahrt nach Hallein gekauft und unser Gepäck ins Schließfach gegeben. Jetzt gehen wir noch ins Museum, denn der Zug fährt erst am Abend", sagt Franz-Josef Waselberger. Mit dem Auto nach Wien zu fahren, käme für den Pensionisten nicht infrage: "Erstens kenne ich mich hier nicht aus und die Parkplatzsuche erspare ich mir auch gerne."

Bequemlichkeit

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Zug statt Auto ist auch das Motto der 21-jährigen Stephanie Mayer. Die Studentin zieht es in den Ferien in ihre Heimat nach Vorarlberg. "Bahnfahren ist einfach bequem, vor allem bei so weiten Strecken wie nach Vorarlberg", sagt sie.

Damit es auch am zweiten Ferienwochenende für alle Gäste bequem blieb, dafür haben die ÖBB diesmal verstärkt gesorgt. Denn nach dem Eklat vom vergangenen Wochenende, als ein Zug wegen Überfüllung teilweise geräumt werden musste (der KURIER berichtete), ist man sichtlich um Kundenservice bemüht. Am Westbahnhof reichen Mitarbeiter der ÖBB den Kunden kostenlose Erfrischungsgetränke und weisen den Weg zu den Bahnsteigen.

Mehr Servicepersonal

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"Wir haben das Servicepersonal an den Bahnhöfen verstärkt und insgesamt 159 Waggons zusätzlich im Einsatz, das entspricht einem Plus von 10.000 Sitzplätzen", sagt Herbert Ofner von den ÖBB. Besonders auf der West- und Südbahn - den meist frequentierten Strecken der Urlauber - kamen die zusätzlichen Garnituren über das Wochenende zum Einsatz.

Für eine komplikationsfreie Bahnreise rät Ofner in jedem Fall zur Sitzplatzreservierung. "Besonders die Railjets sind sehr gut gebucht und wenn man einen Sitzplatz haben will, sollte man unbedingt reservieren", sagt Ofner. Wer die 3 Euro für die Sitzplatzreservierung sparen will, weicht am besten auf den "IC" aus, der auf der Westbahnstrecke zwischen Wien und Salzburg stündlich verkehrt.

Die Studentin Stephanie Mayer hält von der Reservierung nicht viel: "Ich habe noch nie einen Sitz reserviert. Wenn man charmant ist, bekommt man immer einen Platz", sagt sie lächelnd und verschwindet schon zum Bahnsteig.

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