Promille-Fahrt: Gorbachs Alkoholproblem
Alkohol am Steuer - kannst DU damit leben?", lautete im Jahre 2005 die von Verkehrsminister Hubert Gorbach gestellte Frage im Zusammenhang mit einer großen Verkehrssicherheitskampagne. Für sich selber scheint der Ex-Vizekanzler zumindest eine eindeutige Antwort gefunden zu haben. Anfang Mai war Gorbach mit seinem Auto vom Schwarzen See in Satteins in Richtung Frastanz, seiner Vorarlberger Heimatgemeinde, unterwegs. Dabei soll der ehemalige FPÖ- und BZÖ-Spitzenpolitiker schwer alkoholisiert gewesen sein - einen Wert zwischen 1,9 und 2,0 Promille dürfte der Alkomat der Polizei angezeigt haben. Amüsantes Detail: Zuvor musste er in das von ihm einst eingeführte Alko-Vortestgerät blasen. Alles über 1,6 Promille gilt als alkoholsuchtgefährdet, da man dafür sehr viel "getankt" haben muss. Deshalb kommt es bei solchen Werten zu einer hohen Geldstrafe, einer Nachschulung und dem Besuch beim Verkehrspsychologen.
Wortkarg
Gorbach gibt sich wortkarg - die Gerüchteküche brodelt. Vor allem die Dauer seines Führerscheinentzugs gibt Rätsel auf. Die Landesgrünen haben nun eine Anfrage an Landeshauptmann Herbert Sausgruber gestellt, wie die Vorarlberger Nachrichten berichten. "Wir wollen wissen, ob es bei der BH Feldkirch Interventionen gab, das Strafausmaß oder die Dauer des Führerscheinentzugs herabzusetzen", sagt Klubobmann Johannes Rauch. Es gehe um die Frage, ob Gorbach eine Sonderbehandlung erhielt.
Die Gerüchte sind vielfältig: Gorbach soll den Schein schon nach wenigen Tagen wieder bekommen haben. Anschließend soll er noch einmal alkoholisiert angetroffen worden sein und den Schein in den nächsten Tagen bekommen haben, aufgrund politischen Drucks. Was davon stimmt, ist mehr als unklar. Die Bezirkshauptmannschaft schweigt, auch Gorbach wollte sich nicht einmal gegenüber der VN äußern. Zu seiner aktiven Zeit hatte er noch jeden Samstag eine Pressesprecherin eigens für sich im Dienst, um die VN mit einer Geschichte zu "versorgen", damit er am Sonntag in der Heimat über sich lesen konnte. Offenbar ist das Interesse daran mittlerweile erlahmt.
Dass der ehemalige Verkehrsminister allerdings sehr rasch seinen Führerschein wiederhaben will, wäre zumindest denkbar. In seiner aktiven Zeit stopfte er nämlich das rechtliche Schlupfloch, wonach Alko-Lenker ohne Führerschein mit Micro-Cars fahren dürfen. Somit wäre ihm nur das Fahrrad geblieben und das wäre einem ehemaligen Vizekanzler, der beinahe ein Blaulicht am
Auto gehabt hätte, vermutlich nicht angemessen.
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