Pinzgau: Vier Tote bei Segelflieger-Crash

Pinzgau: Vier Tote bei Segelflieger-Crash
Im Landeanflug auf den Flugplatz Zell am See stießen am Sonntag zwei Maschinen zusammen. Keiner der Insassen überlebte.

Den Helfern bot sich ein Bild des Schreckens - und eines der eigenen Hilflosigkeit. Obwohl die Einsatzkräfte binnen kürzester Zeit am Unfallort waren, kam für alle vier Personen jede Hilfe zu spät.

Bei einem schweren Flugzeugunglück kollidierten am Sonntag gegen 15.45 Uhr kurz vor dem Flugplatz Zell am See ein Motorsegler und ein Motorflugzeug im Landeanflug und stürzten in eine Wiese ab. Alle vier Insassen wurden in den Wracks eingeklemmt.

Die zwei Opfer im Motorflieger, einer Cessna, starben noch in ihrer Maschine, eine Frau aus dem Segler an der Unglücksstelle. Ein 57-jähriger Münchner überlebte schwerst verletzt. Er wurde mit dem Hubschrauber ins Unfallkrankenhaus nach Salzburg geflogen. Dort starb er nach der Einlieferung.

Völlig zerstört

Pinzgau: Vier Tote bei Segelflieger-Crash

"Als wir gekommen sind, waren die Ärzte schon vor Ort", berichtet der Feuerwehrkommandant von Zell am See, Gerhard Blassnigg. "Die Schnauze des Motorseglers ist in der Erde gesteckt, der zweite Flieger war komplett zerstört. Wir mussten die Insassen mit der Bergeschere befreien." Zudem fing die Feuerwehr Treibstoff auf, der aus einem Wrack austrat.

Beide Flugzeuge trugen eine deutsche Kennung. Das Kleinflugzeug dürfte in Innsbruck gestartet, der Motorsegler aus Bayern gekommen sein. Bei den Toten handelt es sich offenbar um zwei 30-jährige Tiroler, einen Mann und eine Frau, und eine Münchnerin und ein Münchner, beide 57 Jahre alt. "Die Identität ist aber noch nicht zweifelsfrei geklärt", sagte Polizeisprecher Michael Korber.

Zeugen

Zwei Spaziergänger wurden Augenzeugen des Unglücks. Sie berichteten, dass sich die Flieger mit den Tragflächen berührten. "Es ist auch möglich, dass die Piloten noch ein scharfes Ausweichmanöver versucht haben, um dem Zusammenstoß zu entgehen, und dadurch abstürzten", sagt der Polizeisprecher.

Die Wetterbedingungen waren zum Unfallzeitpunkt ausgezeichnet, der Wind wehte nur mäßig. Es scheint aber möglich, dass einer der Piloten von der Nachmittagssonne geblendet wurde. Ein Mitglied der Flugunfallkommission reiste nach Zell am See, um die genaue Unfallursache zu klären. Die Staatsanwaltschaft ordnete eine Obduktion der Toten an, auch der Funkverkehr muss rekonstruiert werden. Erst vor einer Woche waren beim Absturz eines Motorflugzeugs im Salzburger Lungau beide Insassen getötet worden.

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