Pink-Panther-Räuber vor Gericht

Pink-Panther-Räuber vor Gericht
Bei Salzburger und Wiener Nobeljuwelieren raubten sie Schmuck im Wert von 1,8 Millionen Euro. Die Strafe dafür: Zehn und sieben Jahre Haft.

Unter dem wachsamen Auge von Cobra-Beamten und gefesselt an Händen und Füßen wurden am Donnerstag zwei Mitglieder der berüchtigten Pink-Panther-Bande in Salzburg bei Gericht vorgeführt. Die beiden Serben hatten sich nach einem ihrer Juwelier-Raubzüge gestellt.

Viel sagten Mihajlo M., 30 und Nikola B., 24 allerdings nicht – angeblich aus Angst vor Racheaktionen durch Hintermänner. Einer der beiden war auch angeschossen worden, kurz bevor sie im Mai 2012 zur Polizei gingen.

Die einzige Aussage der beiden war, dass sie bei ihren Überfällen bei Nobeljuwelieren in Salzburg und Wien nur mit einer Plastikpistole unterwegs waren. "Man kann daher nicht von schwerem Raub sprechen", argumentierte Anwalt Nikolaus Rast. "Die beiden sind spielsüchtig und haben die falschen Leute kennengelernt", erklärte Rast.

Schmuck im Wert von 1,8 Mio. Euro

Das Schöffengericht schenkte dem keinen Glauben. Mihajlo M. wurde zu zehn Jahren, Nikola B. zu sieben Jahren Haft verurteilt. Gegen das Urteil wurde Berufung eingelegt. "Täter, die so professionell agieren, sind nicht mit einer Plastikwaffe unterwegs", sagte Richter Harald Seiss. Auch andere Indizien würden für eine echte Waffe sprechen. "Beim Überfall des Juweliers Kornmesser wurde dem Angestellten Jonas Kornmesser mit der Waffe auf dem Kopf eine Platzwunde zugefügt und es wurden mit der Waffe Vitrinen eingeschlagen."

Mihajlo M. und Nikola B. gelten als Teil der "Cacak-Connection", einer Untergruppe der weltweit agierenden Pink-Panther-Bande mit mehr als hundert Mitgliedern. Auf das Konto der Organisation sollen mindestens 150 spektakuläre Juwelier-Überfälle gehen.

Die Serben stahlen bei ihren Überfällen auf die Wiener Juweliere Kornmesser und Thurzo sowie auf das Salzburger Geschäft Karner Schmuck und Uhren im Wert von 1,8 Millionen Euro. Die Angestellten wurden zum Teil gefesselt und mit dem Tod bedroht. Ein Überfall auf das Salzburger Geschäft Haasmann schlug fehl.

Eines der Opfer, Jonas Kornmesser, war am Donnerstag als Zeuge vor Gericht: "Ich wusste 14 Minuten nicht, ob ich da jemals lebend rauskomme. Ich habe in einen Waffenlauf geschaut. Das Urteil ist für mich keine Genugtuung. Die müssen sich jetzt zehn Jahre keine Sorgen machen, woher sie ihr Essen bekommen."

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