Piloten hören Überschallknall nicht
Seit Montag sind die Eurofighter im Luftraum über Österreich im Übungseinsatz: Bis zu drei Mal täglich kann es da zum Überschallknall kommen, wenn die insgesamt 14 Piloten mit ihren Flugzeugen mit bis zu 2200 km/h in etwa 12.500 Metern Höhe unterwegs sind. "Der Luftraum ist dafür in drei Zonen eingeteilt", erklärt Oberstleutnant Edgar Strasser. "Tirol, Salzburg, Osttirol und Westkärnten, dann Salzburg, Oberösterreich, Niederösterreich und die Steiermark sowie diese zweite Region ohne Niederösterreich." Kärnten sei mit seinen Gebirgszügen immer berührt, weil im alpinen Kernraum geflogen wird.
Die Geschwindigkeit für den Überschallknall beträgt etwa 1220 km/h (1 Mach). Strasser: "Maximal wird mit 1,8 Mach geflogen, also mit knapp 2200 km/h." Was am Boden als Knall oder lauter Donner und Vibrationen wahrgenommen wird, bekommen die Piloten nicht mit. Major Günther Taschler, 44, gebürtiger Kärntner aus Ferlach und seit 2007 Eurofighter-Pilot: "Im Flugzeug kann man das Durchbrechen der Schallmauer nur an den Instrumenten ablesen, man hört und sieht sonst nichts vom Überschallknall. Aber man merkt, dass man schnell unterwegs ist." Bei klarem Wetter könne man von Kärnten sogar bis zur Adria sehen. Wo geflogen wird, erfahren die Piloten erst am Nachmittag davor, weil mit der zivilen Luftfahrt günstige Zeitfenster gefunden werden müssen.
Mit Flügeln wackeln
Die Aufgabe der Eurofighter ist es, nicht identifizierte Maschinen abzufangen: "Da positioniert sich der Eurofighter in Sichtnähe der Maschine", erklärt Taschler. Dann werde "mit den Flügeln gewackelt", damit die Maschine dem Eurofighter folgt. "Danach fliegen wir in Richtung eines Landeplatzes und fahren das Fahrwerk aus. Das bedeutet, die unbekannte Maschine soll aufsetzen."
Am Dienstag sind die Übungsflüge zwischen 9.35 und 10.50 Uhr im Raum Steiermark, Kärnten, OÖ und Salzburg angesetzt sowie von 13.40 bis 15 Uhr in Salzburg, Nord- und Osttirol.
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