Noch halten die Kunden

Andrea Hodoschek
Piloten und Vorstand dürfen die Geduld der AUA-Passagiere nicht strapazieren.

Stiller Protest der Piloten oder Fehlplanung des Managements? Die Wahrheit über die zahlreichen Flugausfälle vom Wochenende dürfte in der Mitte liegen. Demotivierte Piloten, die sich "unfit to fly" fühlen, sollen im Interesse der Sicherheit besser am Boden bleiben. Und sich woanders einen Job suchen, der sie weniger frustriert. Der AUA-Vorstand andererseits war zu leichtfertig. "Alles im Griff, kein Engpass bei den Piloten" tönt das Management seit Wochen. Dabei hat die Hochsaison noch gar nicht begonnen.

Die Leidtragenden des Konflikts sind die Passagiere, die der AUA – bis jetzt jedenfalls – die Treue halten. Die Kunden zahlen gutes Geld, um mit der AUA zu fliegen. Ist ja nicht so, dass es keine Alternativen gibt. Emirates, NIKI, Air France, British Airways und die eigenen Schwestern im Lufthansa-Konzern begrüßen jeden AUA-Passagier mit offenen Armen an Bord.

Die Marke ist, ebenso wie die erstklassige Qualifikation der Piloten, eines der Assets der AUA. Die Airline steht für Zuverlässigkeit und Qualität. Ist aber, besonders in einer wettbewerbsintensiven Branche wie der Luftfahrt, die Marke erst einmal beschädigt, nutzt auch das effizienteste Sparprogramm nichts mehr.

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