Neue Vorwürfe gegen Guttenberg

Der Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg soll schon vor seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben.

Kaum hat Karl-Theodor zu Guttenberg öffentlich damit begonnen, seine Zukunft zu planen, widmen sich die Aktivisten der Plattform GuttenPlag wieder der Vergangenheit des einst so beliebten Politikers, der am Montag seinen 40. Geburtstag feiert. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll der Ex-Minister (CSU) schon vor seiner Doktorarbeit abgeschrieben haben.

2004 veröffentlichte er einen Aufsatz zu den Beziehungen zwischen EU und Türkei. Bereits dieses Schriftstück soll Guttenberg in weiten Teilen zusammenkopiert haben. Mehr als die Hälfte der Seiten enthalten Plagiate, so die Vorwürfe.

Der Ex-Minister wies dies zurück: Es habe sich nicht um eine wissenschaftliche Leistung, sondern um ein außenpolitisches Papier gehandelt, sagte er der Welt am Sonntag . "Und selbstverständlich wurden hierbei bestehende, fremde Quellen benutzt, da ja lediglich die politische Meinung unterfüttert werden sollte."

Comeback problematisch

Guttenberg hatte sich in einem Interview mit Zeit-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo erstmals nach seinem Rücktritt wieder öffentlich geäußert. Das Gespräch erschien in Form des Buchs "Vorerst gescheitert". Die Erstauflage ist vergriffen.

In der CSU stieß das Buch auf wenig Begeisterung: Guttenberg spricht seiner Partei den Rang der Volkspartei ab und hält sich eine Rückkehr in die Politik offen. Laut Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) ist ein Comeback wegen des Buches schwierig: "Ich fürchte, dass Karl-Theodor mit seinem Interviewbuch Wunden geschlagen hat, die so schnell nicht verheilen werden."

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