Nach Mord: Schwere Unruhen in Karachi
In der pakistanischen Hafenmetropole
Karachi haben tagelange schwere
Unruhen zwischen verfeindeten Volksgruppen schon mehr als 60 Menschenleben gefordert. Zudem wurden mehr als 130 weitere Menschen verletzt. Die Auseinandersetzungen finden zwischen Anhängern der in der Provinz Sindh mitregierenden Regionalpartei MQM und Angehörigen der paschtunischen Minderheit statt.
Das Innenministerium in Islamabad hat 1000 zusätzliche Sicherheitskräfte in der Millionenstadt entsandt, um die Gewalt unter Kontrolle zu bringen. Wie die Polizei mitteilte, sind unter den Opfern auch zahlreiche unbeteiligte Passanten, die zwischen die Fronten der rivalisierenden Gruppen geraten waren.
Politiker-Mord
Auslöser der Zusammenstöße am vergangenen Dienstag war die Ermordung eines einflussreichen Lokalpolitikers der Awami National Partei (ANP). Die Partei setzt sich für die Interessen der aus dem Norden und Westen des Landes stammenden Paschtunen einsetzt. Aus dieser Volksgruppe rekrutieren sich auch die radikal-islamischen Taliban. Die rivalisierende MQM-Partei vertritt in der Region Sindh den Urdu sprechenden Teil der Bevölkerung, der nach der Gründung Pakistans 1947 aus dem heutigen Indien zugewandert war.
Zwischen beiden Gruppen kommt es in
Karachi, dem Handels- und Finanzzentrum Pakistans, immer wieder zu schweren Zusammenstößen. Erst im Juni gab es bei Straßenkämpfen 15 Tote. Vor knapp einem Jahr hatte es bei tagelangen
Unruhen etwa 100 Tote gegeben.
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