Mülltonnen im Bären-Crash-Test
Ein nicht alltäglicher Test wurde am Mittwoch im Innsbrucker Alpenzoo abgehalten. Die Braunbären "Martina" und "Ander" rückten einer Mülltonne zu Leibe. Trotz minutenlanger Versuche der Bären, die Abfalltonne zu knacken, hielt diese den Tieren stand. Vier dieser vom WWF entwickelten Spezialcontainer sollen in Zukunft in Österreich im Einsatz sein – einer im Alpenzoo Innsbruck und drei weitere in der Region rund den Naturpark Kaunergrat im Tiroler Oberland.
Mit den speziellen Müllcontainern können Bären davon abgehalten werden, Nahrungsquellen zu nutzen, die ihnen der Mensch ungewollt zur Verfügung stellt. "Haben Bären einmal gelernt, dass es in der Nähe von Menschen Futter gibt, verlieren manche ihre natürliche Scheu und suchen immer wieder diese Futterquellen auf", sagte Bärenanwalt Georg Rauer vom Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien.
Konfliktvermeidung
"Auffällige Bären werden nicht geboren, sondern meist vom Menschen gemacht - wenn sie zum Beispiel aus falsch verstandener Tierliebe angefüttert oder von liegen gelassenen Abfällen angelockt werden", erklärt Christina Reisenbichler, Bärenexpertin des WWF Österreich. Der richtige Umgang mit Essensabfällen in Gebieten, die Bären durchwandern, hilft bei der Vermeidung von Konflikten zwischen Mensch und Bär.
Ein flächendeckender Einsatz der bärensicheren Abfallcontainer in den Bärensiedlungsgebieten ist aber unrealistisch, kostet eine dieser Tonnen doch rund 1000 Euro.
Ursprünglich kamen Braunbären in ganz Europa vor. Durch die Abholzung der Wälder und die Besiedelung der Gebiete verloren die Tiere jedoch ihre Lebensräume. In
Österreich leben zur Zeit keine Bären, ledigliche einige Exemplare aus Italien und Slowenien wandern gelegentlich über die Grenze.
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