Mörder war 41 Jahre auf der Flucht

41 Jahre nach seinem Gefängnisausbruch wurde der verurteilte Mörder George Wright aus den USA in Portugal verhaftet.

Jahrzehntelang war der Räuber und verurteilte Mörder eines Tankstellenbesitzers spurlos verschwunden. Doch das FBI gab nie auf. Die Fahnder stießen schließlich auf eine Übereinstimmung von Fingerabdrücken mit Daten auf einem portugiesischen Ausweis. Der Zugriff erfolgte dann in einer Stadt nahe Lissabon. Mehr teilte das FBI zunächst nicht mit.
Der heute 68-jährige George Wright machte auch im KURIER am 2. August 1972 Schlagzeilen: "USA: Lösegeldrekord. Zwei farbige Familien entführen US-Maschine nach Algerien" (das Wort farbig galt damals als politisch korrekt, Anm.).

Zur Vorgeschichte: 1962 ermordete George Wright bei einem Überfall einen Tankstellenbesitzer. In einem Gefängnis im US-Bundesstaat New Jersey verbüßte er seine Haftstrafe, doch am 19. August 1970 gelang ihm mit drei Mithäftlingen der Ausbruch. Wright wurde laut FBI Mitglied der Black Liberation Army, einer radikalen Untergrundgruppe. Knapp zwei Jahre nach seinem Ausbruch war er als Priester verkleidet an einer der damals spektakulärsten Flugzeugentführungen beteiligt.

1 Million Lösegeld

Die DC-8 mit 84 Personen an Bord war in Detroit gestartet und in Miami gelandet. Wright und seine Komplizen (ein Mann, zwei Frauen und drei Kinder) verlangten eine Million Dollar Lösegeld für die Freilassung der Geiseln. Zwei FBI-Beamte mussten den 32 Kilo schweren Geldsack nur mit Badehosen bekleidet zum Flugzeug bringen, das dann Richtung
Boston startete. Dort ging ein ebenfalls nur mit Badehose bekleideter Flugnavigator für Transatlantikflüge an Bord. Die Maschine landete schließlich in Algier. "Algerien, ein Paradies für Flugzeugentführer", schrieb der KURIER.

Die algerischen Behörden übergaben den USA das Flugzeug samt Lösegeld, doch die Geiselnehmer kamen nach kurzer Haft frei. Im Mai 1976 wurden vier von Wrights Komplizen in Paris festgenommen und verurteilt. Sie wurden aber nicht in die USA ausgeliefert, da ihre Verteidigung geltend machen konnte, das Motiv zur Flugzeugentführung sei Rassendiskriminierung gewesen. Im Fall Wright sieht die Sache anders aus.

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