Mein Name: Eurobond

Mein Name: Eurobond
Die Schulden einzelner Euro-Länder sind längst "vergemeinschaftet".

Peking hat die Hoffnung Europas auf großzügige Hilfen zunichte gemacht, das Wachstum bricht massiv ein, es stehen magere Jahre bevor. Umso klarer ist: Europa muss sich selbst aus dem Schuldensumpf ziehen und es ist höchste Eisenbahn für radikale Maßnahmen. Die Frage einer Staatspleite Griechenlands rückt in den Hintergrund. Es geht längst um die Rettung der Eurozone.

Die Frage ist, wie lange Deutschland die strikte Ablehnung von Eurobonds, also gemeinschaftlich ausgegebenen Euro-Anleihen, durchhalten kann. Selbst Kommissionspräsident José Manuel Barroso, sonst kein Mann kühner Worte, ist bereits offen auf Konfrontationskurs mit Angela Merkel. Nur Eurobonds und eine Finanztransaktionssteuer könnten das Vertrauen der Märkte in den Euro wiederherstellen, sagt Barroso. Dieser Ideologiestreit über die "Vergemeinschaftung" der Schulden Europas lähmt die Handlungsfähigkeit der Politik. Berlin stemmt sich gegen den nächsten logischen Schritt nach Euro-Rettungsschirm und EZB-Anleihenaufkäufen.

Dabei ist ohnehin klar, dass alle im selben Euro-Boot sitzen. Noch ist es nicht untergangen, aber es treibt ohne Kapitän und mit Motorschaden orientierungslos dahin.

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