Luchs entkam nach Strompanne

Luchs entkam nach Strompanne
Man hofft, dass der Hunger den ausgebüxten Luchs in Salzburg in die Falle locken wird. Experten wissen, wie das Tier entwischte.

Luchs Vivious streifte am Montag noch immer durch das Dickicht am Hellbrunner Berg in Salzburg. Während eine Menschenkette aus Mitarbeitern des Zoos nach der ausgebüxten Raubkatze suchte, nahm eine Expertenkommission das Gehege genauer unter die Lupe.

"Die Nacht vor dem Zwischenfall war sehr stürmisch. Äste sind auf die Stromsicherung gefallen und haben eine Erdung hergestellt. In einem kleinen Bereich dürfte kein Strom geflossen sein – und ein Tier kriegt das sofort mit, wenn es nicht mehr knistert", erklärt Hennig Wiesner, ehemaliger Zoochef vom Tierpark Hellabrunn in München.

Am Gehege selbst haben die Experten nichts auszusetzen. "Es wurden andere Luchsgehege nach diesem Vorbild gebaut. Aber die Stromsicherung muss eben jeden Tag kontrolliert werden", sagt Wiesner.

Die Luchs-Jäger hoffen, Vivious mit Fleisch in eine Falle locken zu können. Von selbst wird er nicht zurück kommen, weil er erst vor zwei Wochen in den Zoo übersiedelt ist. "Hunger ist bei dieser Suche unser Freund. Der Luchs ist ein junges Zootier. Er hat nicht zu jagen gelernt", erklärt Tierpfleger Rupert Eckkrammer. Parallel dazu diskutiert man, ob Hunde oder sogar Wärmebildkameras eingesetzt werden können. Weibchen Lesnica wird im Außengehege gelassen – möglicherweise kann sie den Ausreißer anlocken.

Scheues Wildtier

Luchs entkam nach Strompanne

Für Spaziergänger, die beim Hellbrunner Berg unterwegs sind, besteht keine Gefahr. Trotzdem bittet die Suchmannschaft, die Wege nicht zu verlassen, um das Tier aufzuscheuchen. "Natürlich stellt dieser Ausbruch den Zoo in kein gutes Licht. Aber der Vorfall ist nicht tragisch. Am meisten in Gefahr ist der Luchs – er könnte überfahren werden oder verhungern", meint Wiesner.

Die Experten glauben, dass der Luchs sich noch am Hellbrunner Berg befindet. Am Sonntag wurde das Tier drei Mal gesichtet. Das Betäubungsgewehr kam wegen dem Dickicht, in dem sich Vivious versteckte nicht zum Einsatz.

Nach dem Ausbruch der Geparden wurden nach Auskunft des Zoos alle Gehege von einem externen Sicherheitsexperten überprüft.

 

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