Lottogewinn-Betrüger drohen mit Finanzamt

Auf Computertastatur und Maus befinden sich etwa bis zu 400-mal mehr Bakterien als auf einer öffentlichen Toilette, die regelmäßig gereinigt wird, fanden Forscher der University of Arizona heraus. Besonders bakterienlastig sind die Tische von Frauen - der Grund ist der Einsatz von Handcremes, Makeup und der stärkere Kontakt mit Kleinkindern.
Die Vorgangsweise von Telefonbetrügern wird immer dreister. Eine Frau zahlte 112.000 Euro, als man ihr einen Millionengewinn versprach.

Die Anrufe kamen am Schluss im Stundentakt. Schließlich gab die Pensionistin aus Wels auf: Sie, die einen „Lottogewinn“ gemacht haben soll, zahlte den Anrufern 112.000 Euro, nachdem diese sie am Telefon terrorisierten. Und ihr mit Polizei und türkischem Finanzamt drohten.

Die Methoden der Telefonbetrüger werden immer fieser. In Wels und Graz gab es diese Woche erneut Vorfälle: Diesmal war es nicht der „Neffentrick“, sondern die Masche „Lottogewinn“. Die 60-jährige Oberösterreicherin etwa wurde seit Oktober mit Anrufen bombardiert, heißt es von der Sicherheitsdirektion. Versprochen wurden ein Millionengewinn einer ausländischen Lotterie, doch es seien Gebühren fällig, Notarkosten und Steuer.

Zunächst ging die Pensionistin nicht darauf ein, doch als die Anrufe zunahmen, zahlte sie auf türkische Konten ein. Insgesamt 112.000 Euro. Danach hörten die Anrufe auf, die Frau wagte sich zur Polizei. Mit 2000 Euro weit weniger hoch ist zum Glück der Verlust einer Grazerin, die mit einem ähnlichen Schmäh hereingelegt worden ist. Die 64-Jährige bekam Anfang Februar einen zunächst erfreulichen Anruf: Ein Mann sagte ihr, dass sie 149.000 Euro in einer Lotterie gewonnen habe. Allerdings müsse sie fünf Paysafe-Karten im Wert von je 100 Euro erwerben und ihm die Codes nennen, sonst würde das Geld nicht überwiesen.

Verzehnfacht

Die Grazerin ging darauf ein, kaufte die Karten, mit deren Guthaben man im Internet zahlen kann, und verriet die nötigen Codes. Etwa eine Woche später meldete sich eine Frau bei ihr: Sie sei Abteilungsleiterin einer Schweizer Geldtransportfirma. Der Gewinn hätte sich erhöht, jetzt winkten 1,5 Millionen Euro vorausgesetzt, sie kaufe 15 Paysafe-Karten ... Die 64-Jährige kaufte, gab die Codes preis und wartete. Als jedoch eine Woche später weitere 30 Karten erworben werden sollten, witterte sie endlich Verdacht: Das Guthaben der Karten war natürlich verbraucht, die Frau schaltete die Polizei ein.

Die 64-Jährige ist nicht die einzige, bei der der Trick mit den Paysafe-Karten versucht wurde. Ein 45-jähriger Grazer erstattete ebenfalls Anzeige, allerdings wurde er nicht geschädigt. Der Mann ist auf den Schwindel erst gar nicht eingestiegen.

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