Lehrer: Aus für Pragmatisierung

Die GÖD stört, dass Lehrer künftig kein öffentlich-rechtliches Dienstverhältnis mehr haben sollen.
Das neue Lehrer-Dienstrecht mit höherem Anfangsgehalt und mehr Unterrichtsstunden sieht nur noch Vertragsbedienstete vor.

Lehrer, ab einem gewissen Zeitpunkt derzeit oft definitiv gestellt und damit unkündbar – damit soll nach dem Entwurf zu dem neuen Lehrerdienstrecht Schluss sein.

Peter Korecky, Vize-Chef der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst (GÖD) nennt ein wichtiges Detail, über das sich Lehrergewerkschafter und Beamte in einer Gesprächsrunde am Montag wohl auch austauschten. Korecky: "Der Gesetzesentwurf ist einer zu einem reinen Vertragsbediensteten-Recht. Das entspricht der Abschaffung des öffentlich-rechtlichen Dienstverhältnisses" – soll heißen: Definitives Ende der Pragmatisierung bei Bund und Ländern. Einen inhaltlichen oder gar politischen Kommentar wollte Korecky dazu fürs Erste nicht abgeben.

Dem Vernehmen nach wurde bei der Runde am Montag auf Beamtenebene ein Wunsch der Lehrergewerkschafter nicht erfüllt. Sie wollten mehr darüber erfahren, wie sich der Bund die geplante Unterstützung der Lehrer durch Sozialarbeiter oder Psychologen vorstellt. Auch Bildungsministerin Claudia Schied (SPÖ) hielt sich am Montag bei einer Pressekonferenz dazu bedeckt. Es gehe um eine "entsprechende Größenordnung" für 5000 Schulstandorte. Dies sei schließlich auch eine Kostenfrage.

Laut Gewerkschaft bräuchte Österreich etwa 9000 zusätzliche Psychologen, Sozialarbeiter und Verwaltungsbedienstete, um den OECD -Schnitt für administratives und pädagogisches Personal zu erreichen.

Getauche

Dass sich Schmied bedeckt hält, dürfte folgenden Grund haben. Es geht einfach ums Geld und das Getauche darum, wie viel die geplanten höheren Einstiegsgehälter bei einer höheren Unterrichtszeit Wert sein können. Je mehr Stunden Lehrer arbeiten, umso weniger Junglehrer müssen eingestellt werden und umso mehr Geld bliebe für Assistenzleistungen durch zusätzliches Personal. Über die Gespräche wurde Stillschweigen vereinbart.

Wann es wieder eine politische Runde mit den zuständigen Ministerinnen (Bildung, Finanzen, Beamte) gibt, ist nicht bekannt.

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