Kuhjagd auf Yvonne geht weiter

Kuhjagd auf Yvonne geht weiter
Seit Ende Mai streift das ausgebüxte Rind bereits durch die Landschaft: "Yvonne ist uns einfach immer einen Schritt voraus".

Yvonne ist uns einfach immer einen Schritt voraus", bringt es Didi Ehrengruber vom Gut Aiderbichl auf den Punkt. Bisher scheiterten alle Versuche, die ausgebüxte Kuh einzufangen, die seit 24. Mai einen dunklen Wald im bayrischen Landkreis Mühldorf durchstreift. Der neueste Plan: Das Rind in einer systematischen Suche aufzuspüren und zu betäuben.

"Heute starten wir nochmals ein Großaufgebot. Wir haben das Gebiet in drei Sektoren eingeteilt. Seit sieben Uhr durchkämmen etwa 80 Leute die Teilstücke - ähnlich einem Schachbrett." Doch die Prärie-Kuh scheint zu ahnen, dass etwas im Busch ist. Bis zum Nachmittag war sie der Truppe jedenfalls noch nicht vors Zielrohr getrabt.

Die Vorbereitungen wurden dezent getroffen, aber Yvonne zeigte sich die ganze Nacht nicht, auch nicht an der Futterstelle. Denn dort wurde Freitagabend eine Falle installiert. Eine Krippe, gefüllt mit Kraftfutter und Silage hätten das Rind anlocken und mittels Fanggitter dingfest machen sollen.

Instinkte

Aber Yvonne trotzte der Futterfalle ebenso wie den Lockkühen, den berittenen Tierärzten, Suchhunden und Schützen. Die Beobachter, die an den Hotspots auf der Lauer liegen, wissen zwar, in welchem Teilstück sich die Kuh aufhält, ihre genaue Position kennen sie aber nicht. "Yvonne versteckt sich im dichten Unterholz und dort ist sie uns überlegen."

Es dauert zwei Wochen, bis ein Rind in Freiheit seine Wildinstinkte wiederentdeckt. "Yvonne spürt Erschütterungen des Bodens und wittert wie ein Reh", weiß Tierschützer Michael Aufhauser. Er sieht im (Medien-)Hype, den die Kuh ausgelöst hat, vor allem auch eine Chance für ihre Rasse: "Yvonne als Rinder-Diplomatin."

Mehr zum Thema

  • Hauptartikel

  • Reaktion

  • Hintergrund

  • Chronologie

Kommentare