Kleine Szene, bisher keine Straftaten

Die Salafisten-Szene in Österreich ist sehr klein, Zahlen gibt es aber keine", sagt der Islamismus-Experte Prucha vom Österreichischen Institut für Internationale Politik zum KURIER.

Der Salafismus sei grundsätzlich ein "riesiger Graubereich", weil er sich sowohl beim Mainstream-Islam als auch bei radikalen Gruppen wie El Kaida bediene. "Das macht die Bewegung immens populär und gefährlich."

Salafisten-Prediger wie der Österreicher Mohammed M., der wegen seiner verbüßten Haftstrafe hohes Ansehen in der Szene genießt, machten sich zunutze, "dass ihr Publikum in der Regel nicht in der Lage ist, theologische Traktate zu lesen und zu verstehen" – auch wenn die Prediger das oft selbst nicht wirklich könnten. Sie vertreten die auch von Dschihadisten verbreitete Grundthese, dass der Islam als Ganzes Opfer der westlichen Welt sei und sich wehren müsse. "Die Erfolgsstrategie der Salafisten ist es, Inhalte simpel und bildlich darzustellen", so Prucha. "Sie sind sehr gewieft."

In Österreich sind die Salafisten in letzter Zeit wie in Deutschland durch die Verteilung von Gratis-Ausgaben des Koran in Erscheinung getreten. Das ist laut dem Sprecher des Innenministeriums, Karl-Heinz Grundböck, wie auch die Verteilung anderer religiöser Schriften nicht strafbar. Eingeschritten werde, wenn strafbare Handlungen dazukommen würden, etwa Aufrufe zur Gewalt oder Verhetzung.

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