Klage wegen Cartoon auf Straches Facebook-Seite
Sonntagnachmittag (um etwa 14 Uhr) bekamen die Betreiber der Facebook-Seite von FPÖ-Chef HC Strache wohl kalte Füße. Da wurde die "bearbeitete" Fassung eines Jahrzehnte alten US-Cartoons durch das Original aus den 1960ern ergänzt, nun von einem Strache-Posting begleitet, in dem er sich brüsk gegen "antisemitische Vorwürfe" verwahrt. Die Bearbeitung blieb freilich (darunter) weiterhin online.
Das Original (von VD alias Jude Potvin) zeigt quasi den Welt-Tisch, an dem die "Regierenden" (buckelnder Kellner) einem "Banker" (dicker, schwitzender Glatzkopf) Essen und Wein servieren, während das "Volk" (dürrer Gast in Lumpen) leer ausgeht.
"Wiederbetätigung"
Die Bearbeitung – vom unbekannten Künstler (Strache postet, er habe nur einen bestehenden Cartoon verlinkt) – zeigt den Banker mit veränderter, krummer, deutlich als "jüdisch" kodierter Nase und mit neuen, durch Davidsterne verzierten, Manschettenknöpfen.
Der Wiener Anwalt Georg Zanger erkennt in der durch Screen-shots und Dutzende Twitter- Einträge belegten Karikatur-Bearbeitung "ganz klare anti-semitische, an den Stürmer- Stil der NS-Zeit angelehnte, Tendenzen" und wird die gerichtlich festzustellenden Betreiber der Seite wegen "Wiederbetätigung und Verhetzung" klagen.
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