Jungfernflug für europäische Vega-Rakete

Jungfernflug für europäische Vega-Rakete
Mit neun kleinen Satelliten bestückt startete Europas erste Vega-Rakete vom Weltraumbahnhof Kourou ins All.

Montagfrüh ist die erste europäische Vega-Rakete erfolgreich zu ihrem Jungfernflug gestartet. Der für rund 790 Millionen Euro entwickelte Lastenträger hob problemlos vom Weltraumbahnhof Kourou im südamerikanischen Französisch-Guayana ab. An Bord waren neun kleine Satelliten. Die vor allem in Italien gebaute Vega komplettiert die europäische Raketenfamilie, die bisher aus der mehr als 50 Meter hohen Ariane 5 und der mittelgroßen, von Russland zugekauften Sojus besteht.

 

 

"Viel Rakete für wenig Geld"

Die Aufregung vor der Premiere war groß: Rund neun Jahre lang haben die Ingenieure der Europäischen Weltraumbehörde ESA an der Entwicklung der Vega gearbeitet. Die 30 Meter hohe und 138 Tonnen schwere Trägerrakete wurde komplett in Europa entwickelt. Die Programmkosten werden mit 710 Millionen Euro angegeben. Nicht eingeschlossen sind Investitionen der Industrie in Höhe von weiteren 76 Millionen Euro. Dennoch soll die Vega auf dem mittlerweile umkämpften Markt vor allem mit ihrem Preis punkten. "Viel Rakete für wenig Geld", lautet das Motto.

Um die Kosten so niedrig wie möglich zu halten, haben sich die Raketenbauer bei ihrer Arbeit an bereits vorhandenen Technologien orientiert. Bei der Entwicklung des Feststoff-Antriebs standen beispielsweise die riesigen Booster der schwersten und leistungsfähigsten europäischen Rakete Ariane 5 Pate.

An Bord der Rakete sind neun kleine Forschungssatelliten von Universitäten. Der größte von ihnen heißt "Lares" und soll eine bessere Erforschung der "mitwirbelnden Raumzeit" ermöglichen.

ESA

Die Europäische Weltraumorganisation (englisch European Space Agency) hat ihren Hauptsitz in Paris. Sie wurde 1975 zur besseren Koordinierung der europäischen Raumfahrtaktivitäten gegründet. In ihrer Entstehungszeit ging es vor allem darum den technologischen Rückstand gegenüber Raumfahrtnationen wie Russland (damals UdSSR) und den USA schrittweise aufzuholen. Sie hat 19 Mitgliedstaaten darunter Belgien, Dänemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Irland, Italien, Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Schweden, Schweiz, Spanien und Tschechien.

Die ESA beschränkt sich in ihren europäischen Projekten zur Weltraumerforschung und -nutzung auf ausschließlich friedliche Zwecke.

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