Jagd nach Gottesteilchen: Fenster bleibt offen

Jagd nach Gottesteilchen: Fenster bleibt offen
Unabhängig voneinander grenzten zwei Experimente am CERN den Aufenthaltsort des Higgs-Teilchens ein.

Selten noch stieß eine nüchterne wissenschaftliche Ankündigung wie jene des Europäischen Teilchenforschungsinstituts CERN auf derart großes Interesse: Man habe „Fortschritte“ bei der Suche nach dem Higgs-Boson erzielt. Die Aufregung ist allerdings gerechtfertigt, denn ohne Higgs fehlt dem Universum sein wesentlichster Baustein, ein Teilchen, das den bereits bekannten, insgesamt zwölf Teilchen – etwa Quarks und Elektronen –, ihre Masse verleiht.

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dpa/Arne DedertAm Stand des Verlags Edition Lammerhuber sitzen am Dienstag (11.10.2011) auf dem Messegelände in Frankfurt am Main wissenschaftliche Mitarbeiter und Techniker des Forschungszentrums CERN (Genf) vor einer Projektion. In einem nachgebauten L
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EPAepa02931154 (FILE) A file photo dated 30 March 2010 of scientists looking at the first collisions pictures at full power at the CMS experience control room at the European Organisation for Nuclear Research (CERN) in Meyrin near Geneva, Switzerland. Res
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HIGGS
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Party-Stargast

Der „Higgs-Mechanismus“, der den Elementarteilchen Masse verleiht, wird mit einer Party verglichen, auf der ein Popstar erscheint. Die Gäste bilden das Higgs-Feld. Will der Star den Raum durchqueren, scharen sich die Fans um ihn und machen ihn langsamer. Und er gewinnt an Masse.
Und schon vor Start der Präsentation am Dienstagnachmittag in Genf war klar: Die Physiker sind dem „Gottesteilchen“ dicht auf den Fersen.
Seit Dezember 2010 wurden im Teilchenbeschleuniger LHC (Large Hadron Collider) 500 Billionen Protonenkollisionen ausgelöst. Die Auswertung des Teilchen-Regens, der daraus resultierte, erfolgte in zwei unabhängigen Schwester-Experimenten – CMS und ATLAS. „Bislang waren nur die CMS-Daten bekannt. Die zeigen, dass sich das Higgs-Teilchen auf einen kleinen Energiebereich eingrenzen lässt.“ Das sagte der stellvertretende Direktor des Instituts für Hochenergiephysik, Manfred Krammer.

Dieses „winzige Fenster“, das für das Higgs-Teilchen offen ist, beschreibt der Wissenschaftler mit dem Energiebereich zwischen 115 und 127 Gigaelektronenvolt (GeV; Einheit der Teilchenphysik). Die neuesten Ergebnisse zeigen in einem Teil dieses Massenbereichs, jenem zwischen 120 und 125 GeV, eine „interessante Anhäufung“ so genannter „Zerfallsereignisse“. Dieser Energie-Überschuss ist entweder auf statistische Schwankungen zurückzuführen oder „ein erster Hinweis auf ein Higgs-Boson“. Das ATLAS-Experiment bestätogte am Dienstag diese Ergebnisse. Bis genügend Daten vorliegen, um das „Gottesteilchen“ dingfest zu machen, wird noch ein weiteres Jahr vergehen.

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