Insekten zeigen Winter die kalte Schulter

Insekten zeigen Winter die kalte Schulter
Die klirrende Kälte setzt der Population von Schädlingen kaum zu. Diese haben sich über Jahrmillionen an solche Temperaturen angepasst.

Wer gehofft hat, die klirrende Kälte könnte die Population schädlicher Insekten dezimieren, muss enttäuscht werden. Denn Insekten sind evolutionsbedingt sehr gut an den winterlichen Frost angepasst, wie die Insektenspezialisten der Schweizer Forschungsanstalt Agroscope am Donnerstag mitteilten.

"Wir erleben eine normale Kälteperiode - besonders, wenn wir die Jahrmillionen in Betracht ziehen, während denen sich die Schädlinge an solche Temperaturen gut anpassen konnten", erklärte Jörg Samietz von Agroscope. Dabei suchen sich die Tiere zum Überwintern Verstecke, die sie vor extremen Temperaturen schützen oder sie graben sich im Boden ein. Zudem reduziert sich in der Winterruhe ihr Stoffwechsel stark und eine Art Frostschutzmittel verhindert das Gefrieren des Bluts. So überleben die Insekten Temperaturen bis unter minus zehn Grad.

"Die Insektengattungen in unseren Breiten sind, mit wenigen Ausnahmen, generell kälteresistent", bestätigte auch Herbert Zettel, Präsident der Arbeitsgemeinschaft Österreichischer Entomologen. Zu den Ausnahmen zählen dabei unter anderem die Wanderschmetterlinge. Auch die, aufgrund des Klimawandels zugewanderten, Insektenarten sind für die extreme Kälte weniger gerüstet, da sie eher milderen Bedingungen angepasst sind. Davon profitieren dann jedoch wiederum diejenigen Arten, die normalerweise zu den natürlichen Opfern der kälteempfindlichen Insekten zählen, so Zettel.

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