Hofburgwahl: Erneute Millionen-Show

In den vergangenen Wochen war Werbepause. Nicht nur viele Bürger, auch die beiden Kandidaten hatten vorerst von Wahlkampf genug. Nun beginnt das Spektakel erneut. Da die FPÖ die Hofburg-Stichwahl erfolgreich beim Höchstgericht angefochten hat, wird am 2. Oktober wieder gewählt. Das bedeutet hohen finanziellen Aufwand für Blau und Grün.

Die Ökos können das ohne Zugabe von außen nicht bewerkstelligen. Sie sammeln wieder Spenden für Alexander Van der Bellen.

Seit 1. Juli ist eine Million Euro auf dem Wahlkampfkonto des Ex-Grünen-Chefs eingegangen. 8000 Menschen haben Geld gegeben. Sehe man von den Großspenden (mehr als 3500 Euro) ab, seien das durchschnittlich 100 Euro pro Person, sagt Van der Bellens Manager Lothar Lockl dem KURIER. Drei viertel sind Kleinspenden; der Rest kommt von finanzpotenten Österreichern.

Der Industrielle und Neos-Mäzen Hans Peter Haselsteiner hat 100.000 Euro gegeben, der SPÖ-nahe Medienmann Gerhard Zeiler 50.000, Salzburgs Top-Galerist Thaddaeus Ropac 25.000. Je 10.000 Euro kommen vom Ex-Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde, Ariel Muzicant, und der Galeristin Brigitte Prachensky. Ziel sei, auf insgesamt zwei Millionen zu kommen, sagt Lockl. Laut Insidern schießt die Bundespartei bis zu 1,5 Millionen zu.

FPÖ-Mann Norbert Hofer, der bei der (ersten) Stichwahl mit 49,7 Prozent Platz 2 erreicht hat, ruft nicht öffentlich zum Spenden auf. Es gab und gebe "immer wieder Kleinspenden zwischen 50 und 100 Euro", sagt FPÖ-Geschäftsführer Hans Weixelbaum dem KURIER. In Summe seien zwei bis 2,1 Millionen Euro budgetiert. Wie viel die Landesorganisationen – etwa via Inserate – beisteuern, werde sich im Intensiv-Wahlkampf entscheiden.

Fix ist, dass die Plakate für den freiheitlichen Spitzenkandidaten kommende Woche präsentiert werden. Alexander Van der Bellen, der am 22. Mai 50,3 Prozent erreicht hat, wird seine neue Werbelinie für das höchste Amt im Staat ebenfalls Anfang der Woche vorstellen.

In den ersten und den zweiten Wahlgang (Plakate, Inserate; Werbegeschenke etc.) haben die Grünen und der Verein für Alexander Van der Bellen in Summe 2,98 Millionen Euro gesteckt. Die Blauen haben 3,39 Million Euro für Hofer in die Bundespräsidentenwahl investiert.