Trotz Entschuldigung harsche Kritik an WKO-Präsident Mahrer
Trotz seiner jüngsten Versuche, in der Causa rund um die Gehaltserhöhungen für Wirtschaftskammer-Mitarbeiter reißt die Kritik an Kammerpräsident Harald Mahrer nicht ab. Im KURIER-Interview hatte er Fehler eingestanden, so habe er „vielleicht in der Hitze des Gefechtes auch zum Teil sichtlich unpräzise kommuniziert“.
„Fehler in der Kommunikation sind das geringste Problem der WKO“, so Elisabeth Götze, Wirtschaftssprecherin der Grünen. „Das eigentliche Problem der WKO-Granden liegt in ihrer Abgehobenheit und der völligen Verkennung der Situation: Tag für Tag allen anderen Sparsamkeit zu predigen, sich aber selbst satte Gehaltserhöhungen zu gönnen, zeugt deutlich davon, wie wenig sich Mahrer und Co. ,gspürn‘“.
Pflichtmitgliedschaft in Diskussion
Ähnlich auch FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz: „Ein ehrliches Eingeständnis klingt anders.“ Und weiter: „Dieses selbstbedienerische ÖVP-Pfründesystem in der Wirtschaftskammer ist unerträglich, muss endlich beendet werden und Mahrer, der selbstherrliche Gagenkaiser der WKO, hat zurückzutreten.“ Weiters fordert er eine Abschaffung der Pflichtmitgliedschaft und der „Kammerzwangsgebühr“.
Ein „Image-Sanierungspaket“ fordern die Unos, die Wirtschaftskammer-Fraktion der Neos: So soll die ursprünglich geplante Gehaltserhöhung von 4,2 Prozent, die nach ersten Protesten lediglich um ein halbes Jahr verschoben wurde, für das gesamte Jahr 2026 auf 2,1 Prozent begrenzt werden. Weiters fordern die Unos eine Rücknahme der Gehaltserhöhungen für die Kammerpräsidenten und -vizepräsidenten, die zuletzt ebenfalls für massive Kritik gesorgt hatten. Drittens soll die Kammer eine unabhängige Taskforce einsetzen, „in der die Vertreter aller WKO-Wählergruppen gemeinsam mit externen Experten an einer nachhaltigen Reform arbeiten“.
Präsidenten-Gipfel?
Am Wochenende war aus Kammer-Kreisen zu vernehmen, dass Mahrer als Folge der jüngsten Querelen alle neun Landespräsidenten für Sonntag Nachmittag zu einem Treffen nach Wien geladen haben soll. Seitens der Kammer gab es am Samstag dazu allerdings keine offizielle Bestätigung.
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