Wirecard: Kern nennt Kurz "notorischen Lügner"

Wirecard: Kern nennt Kurz "notorischen Lügner"
Weitere Aufregung rund um den insolventen Konzern gibt es auch in Deutschland.

Ein Fernduell lieferten sich der amtierende Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und sein Vorgänger Christian Kern (SPÖ) in der Causa Wirecard am Freitagabend.

Hintergrund war zunächst die behauptete ÖVP-Nähe des mittlerweile festgenommenen Ex-Wirecard-Vorstandschefs Markus Braun, weil dieser in einem „Thinktank“ von Kurz war und  für die Türkisen gespendet hatte.

Kurz nannte Braun in der ZIB2 „einen der erfolgreichsten Manager im Digitalbereich“, der allerdings auch die Neos finanziell unterstütz habe. Auch zu Kern und dessen Ehefrau habe Braun ein gutes Verhältnis gepflegt.

Wie Die Presse berichtet, hatte Kern als ÖBB-Vorstandsvorsitzender den Vertrag mit Wirecard über den Zahlungsverkehr der Bahn abgeschlossen und Braun auch darüber hinaus schätzen gelernt.

„Kanzler unwürdig.“

Das wollte der ehemalige Kanzler und SPÖ-Chef so nicht auf sich sitzen lassen. „Sebastian Kurz hat beträchtliche Geldsummen von Wirecard/Markus Braun genommen und rechtfertigt sich, dass Braun auch ein gutes Verhältnis zu mir hat. Der Mann ist ein notorischer Lügner. Absolut Kanzler unwürdig“, kommentierte Kern die Aussage seines Nachfolgers auf Twitter.

Auch in Deutschland sorgt der Skandal um den mittlerweile insolventen Finanzdienstleister weiterhin für Schlagzeilen. Wie der Spiegel berichtet, soll Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg bei Kanzlerin Angela Merkel für den Konzern lobbyiert haben. Das Kanzleramt habe daraufhin einen geplanten China-Deal von Wirecard unterstützt, indem der beabsichtigte Markteintritt des Konzerns in China  im Rahmen einer Chinareise der Kanzlerin im September 2019 zur Sprache kam. In einer E-Mail sagte ein Abteilungsleiter außerdem „weitere Flankierung“ zu.

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