Wird der Test-Tag wie ein Wahltag? Experte: "Wir müssen das Virus abwählen"

LANDTAGSWAHL KÄRNTEN: VORGEZOGENER WAHLTAG
Molekularbiologe hält Massentest für gut organisierbar und spricht von zwei bis drei Testwellen: Testen müsse Teil des Alltags werden.

Die Massentests beginnen am 5. Dezember mit den Lehrerinnen und Lehrern, dann folgen Polizisten und Gesundheitspersonal. Vor Weihnachten sollen alle Menschen in Österreich die Möglichkeit für Tests haben, um bei Weihnachtsfeiern mit der Familie niemanden anzustecken.

Kanzler Sebastian Kurz hat bekannt gegeben, dass die Regierung Millionen Stück Tests einkaufe. "Je mehr Menschen mitmachen, umso besser", sagt Kurz.

Organisiert werden die Massentests vom Bundesheer, die Landeshauptleute haben davon aus den Medien erfahren, sagt Kärntens Peter Kaiser in der Zib 2. "Besser wäre es, wenn man solche Großaktionen gemeinsam plant", meint der SPÖ-Politiker.

Organisation wie am Wahltag

Ulrich Elling, Testexperte und Molekularbiologe, zeigt sich in der Zib 2 "zuversichtlich", dass die Massentestung organisatorisch klappt. Die Tests seien einfacher als jene, die zur Auswertung Labors benötigen. Die Antigen-Tests können vor Ort ohne Labor stattfinden.

Elling zieht die organisatorische Parallele zu einem Wahltag: "Man schafft ja auch einen Wahltag." Es werde darum gehen, Infektionen am Testtag selbst zu verhindern, aber das hält Elling für machbar. Man müsse eben im Freien warten und Abstand halten.

Ziel müsse sein, die Personenzahl, die infiziert ist, massiv zu senken, indem man die Personen, die das Virus in sich tragen, isoliert. Die Slowakei sei mit dieser Methode "auf einem sehr guten Weg".

"Milde Motivation"

Elling würde sich wünschen, dass es "eine milde Motivation" gibt, sich testen zu lassen, nicht nur "die reine Freiwilligkeit", wie sie jetzt geplant ist. Aber zum Wählen gingen ja auch sehr viele Menschen hin. "Lassen Sie uns das Virus abwählen", sagt Elling.

Er glaubt, dass die Massentestung zwei bis drei Mal wiederholt werden müsse. "Testen muss Teil des Alltags werden in diesem Winter", um einen dritten Lockdown zu vermeiden.  Alles sei besser als eine dritte Corona-Welle.

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