Konrad Poll: Der Magister Civium

Konrad Poll: Der Magister Civium
Er war der erste Bürgermeister von Wien. In seine Amtszeit fiel auch der erste "Christkindlmarkt".

Konrad Poll ist der erste urkundlich erwähnte Bürgermeister von Wien. 1282 wurde er zum Magister Civium, also Bürgermeister, ernannt. Von wem weiß man nicht genau, man nimmt aber an, dass es der Stadtrat war. So wie einiges, was die Anfänge des Wiener Bürgermeistertums betrifft, im Dunkeln liegt.

Von Konrad Poll weiß man, dass er in Bad Vöslau geboren wurde und einer wohlhabenden Familie angehörte. Man geht davon aus, dass er zwei Amtszeiten hatte, mit einer Unterbrechung zwischen 1285 und 1288. Gesichert ist aber, dass später auch sein Sohn Niklas und sein Enkel Berthold Wiener Bürgermeister waren.

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Zu ihrem damaligen Herrscher, Herzog Albrecht I., hatten die Wiener ein gespanntes Verhältnis. Das ging sogar soweit, dass Albrecht, nachdem sich Wiener Patrizier gegen den Herzog aufgelehnt hatten (unter anderem weil er "Schwaben" in mehrere wichtige Ämter gehievt hatte), der Stadt die Lebensmittelzufuhr abschnitt. Deswegen verlangte Albrecht von einflussreichen Personen der Stadt, darunter auch Konrad Poll, ihm ihre Gefolgschaft zu versichern. Sicherheitshalber schriftlich. Das waren die so genannten Treubriefe von Klosterneuburg.

Der erste Christkindlmarkt

Noch etwas fällt in die Amtszeit von Konrad Poll – im Dezember 1298 fand der erste urkundlich erwähnte "Christkindlmarkt" statt.

Übrigens führte das Geschlecht von Poll die Henne in ihrem Familienwappen, womit die Frage, was zuerst da war – Henne oder Ei – zumindest für Wien eindeutig beantwortet ist.

Konrad Poll ist wohl um das Jahr 1305 in Wien gestorben, vermutlich in seinem Haus am Alten Fleischmarkt.

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