Wie Touristiker mit Sensoren gegen Warteschlangen vorgehen

Wie Touristiker mit Sensoren gegen Warteschlangen vorgehen
Echtzeitdaten sollen die Urlauberströme entzerren, Mobilfunkdaten zeigen, wo Touristen nächtigen.

Statistiken über Gästenächtigungen haben einen Schönheitsfehler: Man weiß erst, dass der Gast da war, wenn er schon wieder weg ist. Interessanter sind Echtzeitdaten, wie sie Mobilfunk-Anbieter über Handydaten-Auswertungen haben.

Die Österreich Werbung hat testweise in Kooperation mit A1 die Handydaten von Gästen aus über 100 Nationen auswerten lassen. „So konnten wir genau sehen, wie viele Australier oder Amerikaner zu einem bestimmten Zeitpunkt an einem Ort waren“, sagt Holger Sicking von der Österreich Werbung. Durch solche Daten können die Werber sehen, welchen Effekt zum Beispiel Werbeeinschaltungen oder Events auf den Gästemix haben. „Die Idee war simpel. Es wurde anonymisiert registriert, ob Handys zwischen zwei und sechs Uhr morgens in einem Tourismusort bleiben“, erläutert Sicking. Daraus schließt der Werber, dass der Gast im jeweiligen Ort übernachtet.

Solche Echtzeitdaten sind im Tourismus auch zur Entzerrung der Urlauberströme immer wichtiger. Immer mehr Betriebe tracken ihre Gäste. „In Freizeitparks wie Disneyland bekommen Besucher schon Armbänder mit einem RFID-Sender umgebunden, der trackt, wo die Leute unterwegs sind“, erläutert Michael Buchacher, Chef der Firma DMS. Sein Unternehmen bietet unter anderem digitale Lösungen zum Warteschlangen-Management an. Als Überwachung der Kunden will er das freilich nicht verstanden wissen, sondern als Service. Buchacher: „Durch unserer Systeme wird eine zweite Kassa geöffnet, noch bevor der erste verärgerte Kunde ’Zweite Kassa, bitte’ rufen kann.“

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