Andreas Schweitzer ist Präsident des Detektivverbands und vertritt Österreichs Berufsdetektive im zuständigen Bundesausschuss der Wirtschaftskammer. Als Rechtsanwalt ist Schweitzer auch Obmann des Clubs der Wiener Strafverteidiger. Sein Hund hört auf den Namen "Dr. Watson".
Im Sonntag-KURIER las Schweitzer, dass sich die Präsidentin der Staatsanwälte, Cornelia Koller, über die ständigen Angriffe der Politik auf die Justiz beschwert. Dies führe bereits zu Nachwuchsmangel in den Anklagebehörden, sagte Koller. Die Staatsanwälte würden nicht ständig politischen Verdächtigungen ausgesetzt sein wollen, manche Kollegen hätten Angst, von Privatdetektiven bespitzelt zu werden, sagte Koller.
Was die Detektive tatsächlich tun und was sie nicht tun sollten und wie sie mit politischer Gesinnungsschnüffelei umgehen, sagt der Detektive-Präsident dem KURIER.
Schweitzer beginnt mit einer Korrektur: In Österreich gebe es keine "Privatdetektive, sondern nur Berufsdetektive".
Dass Staatsanwälten von Detektiven "nachrecherchiert" werde, hält Schweitzer jedoch für selbstverständlich. Strafverteidiger, also Anwälte von Verdächtigen, seien zum Wohl ihrer Mandanten sogar verpflichtet, "Unregelmäßigkeiten aufzuzeigen und Befangenheiten aufzuklären".
Zwischen Staatsanwälten und Beschuldigten herrsche "keine Waffengleichheit", die Staatsanwälte würden "mit der vollen Härte des Staats vorgehen" und beispielsweise mit "hoch bezahlten Gutachten" auffahren, sagt Schweitzer. "Wir müssen rechtswidrigen Verbindungen zwischen Staatsanwälten und Gutachtern nachspüren."
Politische Gesinnung ausspionieren?
Den Einwand, dass auf den Rechtsstaat vereidigte Beamte der Republik bespitzelt und ausspioniert würden, wischt Schweitzer weg: "Wir sind auch vereidigt."
Er verweist auf die Gewerbeordnung der Berufsdetektive. Demnach werde jeder Auftrag an einen Detektiv danach bewertet, ob es "ein berechtigtes Interesse gibt". Die Befangenheit eines Staatsanwalts auszuforschen, falle unter das Erlaubte. Nicht zulässig sei hingegen, die politische Gesinnung auszuspionieren. "Es ist nicht die Aufgabe von Detektiven, politische Schmutzwäsche zu waschen oder jemanden politisch bloßzustellen." Ausschließen kann Schweitzer freilich nicht, dass das passiert: "Schwarze Schafe gibt es überall."
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