Warum Claudia Plakolm keinen großen Auftritt hatte

Justizministerin Alma Zadic und Staatssekretärin Claudia Plakolm
Keine eigene Pressekonferenz für das Kinderschutzpaket am Rande des Ministerrats. Unstimmigkeiten mit Justizministerin

Bei der Pressekonferenz nach dem Ministerrat am 25. Jänner standen sie noch Schulter an Schulter: Sozialminister Johannes Rauch, Familienministerin Susanne Raab, Justizministerin Alma Zadić und Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm: Gemeinsam kündigte diese türkis-grüne Allianz nach dem Auffliegen des Falls von Florian Teichtmeister ein umfassendes Kinderschutzpaket an. Knapp acht Monate später ist Selbiges nun beschlossen worden – ganz ohne Medienrummel, still und leise hinter verschlossenen Türen im Ministerrat. Draußen vor versammelter Presse wurde stattdessen ein Paket zum Schutz der jüdischen Gemeinde präsentiert.

➤Mehr lesen: Förderung für jüdische Gemeinde wird fast verdoppelt

Warum aber fand im Foyer das von den Medien seit Wochen geforderte Kinderschutzpaket so überhaupt keine Erwähnung? Die offizielle Erklärung aus Regierungskreisen: Es habe dazu ja nichts wirklich Neues zu erzählen gegeben. Eine Erzählung, die wenig glaubwürdig klingt. Der Hilfsfonds für die jüdische Gemeinde und das Ehrenzeichengesetz waren schließlich auch schon einmal präsentiert worden.

➤Mehr lesen: Warum die Grünen über Plakolm schwer verärgert sind

Deswegen wird auch noch eine andere Version als Erklärung für diese mediale Zurückhaltung kolportiert: Einige aus der Regierungsriege – auch Teile der ÖVP – wollten der türkisen Jugendstaatssekretärin Claudia Plakolm den großen Auftritt am Rande des Ministerrats nicht gönnen. Der Grund: Im Zuge der Verhandlungen soll Plakolm keine Gelegenheit ausgelassen haben, sich bei dem Thema auf Kosten anderer zu profilieren – wobei vor allem die grüne Justizministerin öffentlich zum Handkuss gekommen sein soll: Ihr warf sie „Untätigkeit“ vor und forderte mehr als ein Mal „Tempo“ ein. Ein Verhalten, das man sogar in der eigenen Partei mit Augenrollen quittierte.

Kommentare