Wahl in Graz: Nagl gilt als Favorit

Wahl in Graz: Nagl gilt als Favorit
Bürgermeister Siegfried Nagl will bei Kommunalwahl am 25. November die absolute Mehrheit.

KURIER: Herr Bürgermeister, was ist Ihr Wahlziel?
Siegfried Nagl: 50 Prozent und eine Stimme. Ich will die Absolute, eine ordentliche Mehrheit. Ich möcht’ was bewegen. Ich hab’ ja so viele Nein-Sager um mich.

Das scheint angesichts des letzten Wahlergebnisses mit 38,7 Prozent kaum realistisch.
Das ist nicht utopisch. Das ist mein Ziel und das nehm’ ich nicht runter. Ich hab’ mir schon viele Male die Ziele hochgesteckt. Beim ersten Mal als Spitzenkandidat hab’ ich gesagt, ich möchte die ÖVP von Platz drei wieder auf eins bringen. Und alle haben gesagt, das geht niemals. Beim zweiten Mal hab’ ich gesagt, ich möchte dazugewinnen. Und alle haben gesagt, das geht niemals.

Wahl in Graz: Nagl gilt als Favorit

Wahl in Graz: Nagl gilt als Favorit

Weithin sichtbar auf Litfasssäulen und Plakatwänden ist Martina Schröcks Gesicht derzeit in Graz. Pink, nicht rot ist die Farbe, die die 35-jährige Grazer SP-Chefin für die Sujets gewählt hat. Schröck ist erst seit Jänner offiziell Stadtparteichefin, im September 2011 übernahm sie als Geschäftsführerin interimistisch. Sie ist die siebente Obfrau in vier Jahren: Seit den stetigen Verlusten der einstigen Bürgermeisterpartei bei Kommunalwahlen wechseln die Parteivorsitzenden rasant, mal mehr, mal weniger auf Geheiß der Landes-SPÖ.
Glaubt man den Umfragen, schaut es auch am 25. November nicht gut aus für die smarte Sozialstadträtin: Zwischen 14 und 18 Prozent werden prognostiziert. Der Partei droht, den zweiten Platz an die KPÖ zu verlieren. Da wundert es nicht, dass Schröcks Wahlziel bescheiden ist: Die 19,7 Prozent halten. „Das ist nicht defensiv, sondern realistisch. Die SPÖ war ja im September 2011, als ich übernommen habe, in Umfragen bei neun Prozent.“
Auf die Hilfe des höchsten SP-Politikers im Wahlkampf verzichtet sie: Sie hat Kanzler Faymann erst gar nicht zur großen Wahlveranstaltung am Montag eingeladen –, sondern Minister Rudolf Hundsdorfer. Er vertrete ihre sozialen Positionen. Der Bundespartei richtet sie aus, dass diese keine klaren Ziele habe: „Sie hat keine visionären Themen.“ Dass Seniorenvertreter Karl Blecha am Parteiprogramm der Roten arbeitet, sei bedenklich. „Die SPÖ kann nicht immer nur eine Pensionistenpartei bleiben.“

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