"Vorbild und revolutionär": Schnabl huldigt Doskozil

Für den burgenländischen SPÖ-Landeshauptmann Hans Peter Doskozil muss es ein besonderes Gefühl gewesen sein. Wohl selten zuvor waren er und seine Politik so oft gelobt und als Vorbild bezeichnet worden. Und das in einem anderen Bundesland – und noch dazu innerhalb der SPÖ.
Franz Schnabl, Spitzenkandidat der SPÖ in Niederösterreich, hatte ihn zu einer Diskussion nach Wiener Neustadt eingeladen, um dort seinen Parteimitgliedern zu zeigen, was im benachbarten Burgenland alles besser gemacht wird. Gleich zu Beginn verglich er ihn mit seiner Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „Strafen für Klimakleber zu fordern, wo das doch in Niederösterreich kein Problem ist, so etwas würde Hans Peter nie einfallen.“
Schnabl gestand auf der Bühne eines kleinen Kinos – etwas über 100 Zuhörer waren gekommen – auch, dass Doskozil für ihn „als Landeshauptmann mein Vorbild“ sei. Er lasse sogar seinen Klubdirektor im Burgenland anrufen, wenn es um ein Problem in NÖ gehe.
Auf dem Podium saßen auch noch der regionale SPÖ-Spitzenkandidat Rainer Spenger und die Nationalratsabgeordnete Petra Tanzler. Und auch sie waren nur des Lobes für den Burgenländer. Gleichgültig ob es um die Raumplanung (Schnabl: „Revolutionär“), Pflege, den Mindestlohn oder eine Bildungsinitiative in den Volksschulen ging. Schnabl erklärte, vieles von den burgenländischen Ansätzen auch in Niederösterreich umsetzen zu wollen.
Rot-Blau als Turbo
Ob man das alles in der Wiener SPÖ-Parteizentrale auch so sieht, wurde direkt nicht angesprochen. Der Frage der Moderatorin, warum Doskozil das alles so einfach erklären könne, die SPÖ insgesamt aber mit diesen Themen nicht durchkomme, wich Schnabl geschickt aus.
Doskozil genoss es, dass vom politischen Vorbild gesprochen wurde, weil „in Wirklichkeit sind wir alle Prinzessinnen“. Spannend war seine Erklärung, warum er im Burgenland das alles umsetzen habe können. Das sei nur mit der rot-blauen Koalition möglich gewesen, „mit der ÖVP wären wir da nicht weitergekommen“.
Wenige Tage davor hatte es in St. Pölten beim Neujahrsempfang der SPÖ-Gemeinden einen Auftritt mit Parteichefin Pamela Rendi-Wagner gegeben. Der Handschlag, den es zwischen Schnabl und Doskozil gegeben hat, fehlte dort.
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