Vilimsky zu Strache-Spitzenkandidatur in Wien: "Warum nicht?"
Armin Wolf hätte ja gerne mit Ex-FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache gesprochen, stattdessen stellte sich sein zweitliebster Interviewpartner am Montagabend seinen Fragen in der „ZiB2“: Harald Vilimsky, blauer Delegationsleiter im EU-Parlament.
Es war ihr erstes Zusammentreffen (wenn auch nur per Video-Schaltung nach Brüssel) nach dem Eklat vor der EU-Wahl. Da hatte Vilimsky dem ORF-Anchorman gedroht, es dürfe „nicht ohne Folgen bleiben“, dass dieser eine Zeichnung der FPÖ-Jugend mit der Darstellung von Juden in der NS-Kampfschrift „Der Stürmer“ verglich.
FPÖ-Generalsekretär Vilimsky zur Causa Strache
Wenngleich es diesmal nicht derart eskalierte, hitzig war das Gespräch allemal: Wolfs Fragen seien „eine Reihe von suggestiven Unterstellungen, die alle so nicht stimmen“, meinte der FPÖ-Mann sogar.
Dieser fragte ihn etwa angesichts der Comeback-Ankündigung Straches nach der Ibiza-Affäre: „Hat die FPÖ überhaupt keinen Genierer?“
„Wenn Sie eine Person wie Strache beurteilen wollen anhand von sieben Minuten (so lange ist das Ibiza-Video), dann ist das unfair. Man muss sein Lebenswerk sehen.“ Er kenne Strache immerhin seit zwei Jahrzehnten.
Ob der Ex-Vizekanzler 2020 als Spitzenkandidat bei der Wien-Wahl antreten könnte? „Schauen Sie, Herr Wolf, warum denn nicht?“, meinte der FPÖ-Mann, dessen Oberlippe zusehends vor Schweiß glitzerte.
Die Justiz ermittelt wegen Untreue; Vilimsky geht davon aus, dass Straches Unschuld nachgewiesen werde.
Zum Ibiza-Video und eMails, die von der ÖVP als „Fake“ disqualifiziert wurden, fordert er eine Taskforce mit „Forensikern und Kriminologen“.
Und Gerüchte, wonach der Ex-Parteichef mit einem Berater-Vertrag versorgt würde, dementiert er: „Ich weiß von nichts.“
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