Vertrauensindex: Kurz im Hoch, Strache im Tief

MINISTERRAT - PRESSEFOYER: KURZ / STRACHE
Auch Innenminister Herbert Kickl büßt in der APA/OGM-Umfrage weiter ein, SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner trotz interner Turbulenzen stabil.

Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) genießt weiter die Gunst der Österreicher. Im APA/OGM-Vertrauensindex kann der VP-Chef im Vergleich zur letzten Erhebung im Dezember sogar noch zulegen und steht mit Abstand an der Spitze. In die andere Richtung geht es bei FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache, der deutlich im Minusbereich rangiert.

Überhaupt zeigt die Erhebung eine für die Freiheitlichen negative Entwicklung. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer führt dies vor allem auf die Identitären-Debatte zurück sowie auf Berichte, wonach ausländische Geheimdienste wegen der BVT-Affäre nur eingeschränkt mit Österreich zusammenarbeiten wollen. So verlor Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) noch einmal sechs Punkte und weist einen Minuswert von 32 auf. Kleiner Trost: Peter Pilz (JETZT) behielt mit minus 35 die Position des Schlusslichts im Ranking. Außerdem besitzt Kickl laut Bachmayer bei den FPÖ-Wählern weiter Vertrauen, während sich ÖVP-Wähler zunehmend distanzieren.

FPÖ-Klubobmann Walter Rosenkranz hat ein Vertrauensminus von 21, was einen weiteren Rückschlag um zwei Punkte bedeutet. Sein Parteichef Strache kommt auf minus 13, das ist vier Punkte schlechter als zuletzt im Dezember. Die Dritte Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller und Infrastrukturminister Norbert Hofer (beide FPÖ) büßen ebenfalls ein und liegen nun bei minus 9 bzw. minus 8, wobei erstere über ausnehmend geringe Bekanntheitswerte verfügt. Die beiden werden von Sozialminister Beate Hartinger-Klein (FPÖ) überholt, die entgegen dem freiheitlichen Trend zwei Punkte gut macht und nun minus 6 in ihrer Bilanz stehen hat.

Mit Abstand unbeliebtester ÖVP-Politiker ist der zuletzt bei den AK-Wahlen abgestrafte ÖAAB- und Klubobmann August Wöginger mit minus 8, was zwei Punkte schlechter als bei der letzten Erhebung ist.

Alle anderen Abgefragten rangieren im Plus-Bereich. Was der ÖVP gefallen dürfte, ist, dass sich die für die EU-Wahl auf Platz zwei aufgebotene Staatssekretärin Karoline Edtstadler von plus 3 auf plus 7 steigerte. Womöglich noch bedeutender ist ihr gesteigerter Bekanntheitsgrad. Hatten im Dezember nur 31 Prozent eine Meinung zu Edtstadler, waren es im März schon 45.

Was die Opposition angeht, ist die Zweite Nationalratspräsidentin Doris Bures (SPÖ) mit einem Pluswert von elf die vertrauenswürdigste Repräsentantin. SP-Chefin Pamela Rendi-Wagner blieb trotz andauernder interner Reibereien mit plus 8 praktisch gleich, die gerade in Babypause befindliche NEOS-Frontfrau Beate Meinl-Reisinger verbesserte sich leicht von 1 auf 3 plus.

Hinter Kurz, der sich von 25 auf 27 steigerte und damit auch sieben Punkte über seinem Wert von vor einem Jahr liegt, folgt Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der von 16 auf 18 vorrückte. Beliebtester Ressortchef ist Finanzminister Hartwig Löger (ÖVP) mit plus 15, was laut OGM auf das erreichte Nulldefizit zurückgeführt werden könnte. Ebenfalls deutlich im positiven Sektor sind Umweltministerin Elisabeth Köstinger (ÖVP) mit plus 11 und Bildungsminister Heinz Faßmann mit plus 10.

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