Doskozil startet "Aufnahmeoffensive" beim Heer
Der neue Verteidigungsminister Hans Peter Doskozil (SPÖ) hat Nachbesetzungen beim Bundesheer im Bereich der Truppe angekündigt. "Ganz unabhängig davon, wie in nächster Zeit und wie in den nächsten Tagen und Wochen Budgetgespräche verlaufen werden, haben wir freie Planstellen. Wir wollen hier eine Aufnahmeoffensive starten", sagte Doskozil am Montag in Eisenstadt vor Journalisten.
Die Entwicklung des Bundesheeres in personaltechnischer Hinsicht sei für ihn wesentlich, erklärte der Ressortchef. Es gebe "durchaus auch Nachholbedarf", was die Frauenquote betreffe. Im Bereich der Truppe gebe es zwei bis drei Prozent Frauenanteil. Zum Teil sei dies hausgemacht, verwies Doskozil auf die "sehr hoch" angesetzten Sportlimits bei Frauen. Das werde man hinterfragen. Man werde durchaus auch spezifisch auf Frauen zugehen, um Karrieremöglichkeiten im Bereich des Bundesheeres zu eröffnen.
Starke Einsparungen in der Vergangenheit
Das Verteidigungsressort habe in den vergangenen zehn Jahren "gewaltige Reformen" hinter sich gebracht, sagte Doskozil. Von 2000 bis 2015 sei die Personalanzahl im Bereich der Truppe von 33.000 auf etwas über 21.000 reduziert worden. Im Verwaltungsbereich habe man "immens" eingespart, 2.000 Menschen seien in andere Ministerien "verschoben" worden. Für rund 600 Mitarbeiter müsse man noch Lösungen finden.
Derzeit sei man in der Außengrenzsicherung gefordert. Die Situation sei "keine einfache", verwies Doskozil darauf, dass im Vorjahr 90.000 Menschen ins Asylverfahren kamen. Beim Asylgipfel seien deshalb Maßnahmen beschlossen worden, um die Zahlen für die nächsten vier Jahre reduzieren bzw. zu minimieren. Es sei "ganz klar, dass wir diesen Weg gehen müssen" - speziell seitens des Verteidigungsressorts mit dem Innenministerium: "Hier darf es keine Diskussionen zwischen beiden Ressorts über Sachverhalte, über Inhalte geben. Sondern hier darf es nur Diskussionen darüber geben, wie dieses Ziel erreicht werden kann", sagte Doskozil.
Am heutigen Montag hatte Doskozil sein erstes umfassendes Arbeitstreffen mit den Sektionen seines Ressorts. Hier ging es unter anderem ums Budget beziehungsweise die Überarbeitung der Sparmaßnahmen.
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