Unter-30-Jährige bereit, für Klimaschutz höhere Lebenskosten zu akzeptieren
Der Klimawandel ist breit im Bewusstsein der Bevölkerung angekommen. Das geht aus der neuen KURIER-OGM-Umfrage unter 804 repräsentativ ausgewählten Befragten hervor.
Besonders die Jungen unter 30 halten die Klimaänderung für ein drängendes Problem, das es sofort anzupacken gilt. Und hier sind die Details zur Umfrage - und welche alternativen Stromquellen die Österreicher bevorzugen, welche polarisieren.
Eine klare absolute Mehrheit von 58 Prozent der Gesamtbevölkerung befürwortet sofortige und konsequente Maßnahmen zum Klimaschutz. Bei den unter 30-Jährigen sprechen sich sogar 70 Prozent für unverzügliches Handeln aus.
Ziel klar, Weg nicht
OGM-Chef Wolfgang Bachmayer warnt aber davor, aus diesen Zahlen voreilige Schlüsse zu ziehen: „Das allein als Maßstab für die Akzeptanz der kommenden Maßnahmen heranzuziehen, wäre zu oberflächlich. Die große Zustimmung zu Sofortmaßnahmen zeigt nur, dass ein breiter gesellschaftlicher Konsens zum Ziel der Energiewende besteht, nicht aber zum Weg dorthin, also wo und in welchem Maße jede und jeder Einzelne davon betroffen sein wird.“
Das Zutrauen, die Energiewende bis 2030 zu schaffen, ist allerdings gering – und quer durch alle Altersgruppen wird daran gleichermaßen gezweifelt.
Lediglich jeder fünfte Befragte glaubt, dass es ab dem Jahr 2030 Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energiequellen geben wird. Satte 70 Prozent halten dieses Ziel hingegen für „unrealistisch“. Bachmayer: „Bei aller breiten Zustimmung zu raschen und konsequenten Maßnahmen zur Energiewende: Der Glaube an eine Realisierung bis 2030 ist äußerst gering, das sehen sogar die grünen Wählerinnen so.“
Die Bevölkerung hat klare Favoriten als erneuerbare Energiequellen: Am beliebtesten ist Fotovoltaik, danach kommt die Wasserkraft und zuletzt die Windräder. Oder umgekehrt formuliert: Windräder polarisieren am meisten, sie werden von 39 Prozent abgelehnt, 49 Prozent befürworten sie.
Junge bereit zu zahlen
Fragt man nach der persönlichen Bereitschaft, für den Klimaschutz in die eigene Tasche zu greifen, lässt die Begeisterung merkbar nach. Nur 17 Prozent sind „voll und ganz“ bereit, Kosten und Einschränkungen zu akzeptieren, weitere 33 Prozent sind zumindest teilweise dazu bereit. Bachmayer: „Auf dem Weg zur Energiewende liegen also noch einige Stolpersteine.“
Die unter 30-Jährigen sehen den Klimawandel ernsthafter. Gut jeder Vierte ist „voll und ganz“ bereit, Kosten und Einschränkungen zu akzeptieren, weitere 42 Prozent zumindest teilweise. In Summe: satte 69 Prozent.
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